Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung gefordert

Scharfe Kritik an den Kinderbetreuungsmöglichkeiten in OÖ kommt von der SPÖ: Es gebe nach wie vor viel zu wenige Einrichtungen. SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer fordert einen Rechtsanspruch der Eltern auf Kinderbetreuung, in skandinavischen Ländern habe sich dies bewährt.

Der Bundesländervergleich bei der Kinderbetreuung falle für Oberösterreich alles andere als rosig aus, so Gerstorfer: „Wir sind bei der Betreuung der Unter-Einjährigen an letzter Stelle und bei den Ein- bis Dreijährigen an vorletzter Stelle in Österreich. Also gibt es deutlich zu wenig Plätze.“

„Kreisliga statt Champions League“

Dazu kommen die aus Sicht von SPÖ-Klubobmann Christian Makor unzureichenden Öffnungszeiten vieler Krabbelstuben und Kindergärten. In keinem anderen Bundesland nämlich gebe es so viele Einrichtungen, die weniger als sechs Stunden pro Tag geöffnet haben, vor allem am Land. Rechne man die Fahrzeit von und zur Arbeitsstelle ein, sei für viele Mütter sogar ein Teilzeitjob unmöglich, so Makor. In Kombination mit der geringen Anzahl an Betreuungsplätzen bedeute das, so Makor: „Wir wollen in der Champions-League spielen. Bei der Anzahl der Krabbelstubenplätze sind wir aber bestenfalls in der Kreisliga.“

Antrag auf Rechtsanspruch im Landtag abgelehnt

Die SPÖ fordert, dass Eltern ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung eingeräumt wird. Ein entsprechender Antrag sei aber im Landtag zuletzt von ÖVP und FPÖ abgelehnt worden. Zudem will Gerstorfer die Betreuungseinrichtungen massiv ausbauen - dass das hohe Kosten verursache, will sie nicht gelten lassen: „Wir haben Studien, dass ein investierter Euro mit 20 Euro zurückkommt. Das heißt, dass die Möglichkeit für Frauen, arbeiten zu gehen, aber auch die zusätzlichen Arbeitsplätze, die wir in der Kinderbetreuung dann schaffen, sehr viele Rückflüsse durch Sozialversicherungen und Steuern produzieren.“

Kinderbetreuung für Mehrheit „unflexibel“

In ihrer Kritik an der Situation bei Krabbelstuben und Kindergärten sieht sich die SPÖ durch eine IMAS-Umfrage bestätigt: Demnach sagen drei Viertel der befragten Frauen, dass die öffentliche Kinderbetreuung an unflexiblen Öffnungszeiten und Ferienregelungen leide.