Verunsicherung bei Dieselfahrern

Die deutschen Automobilhersteller müssen nach dem Abgasskandal Dieselfahrzeuge auf umweltfreundliche Technologie umrüsten. Unklar ist, was mit jenen Autos der deutschen Hersteller passiert, die in Österreich verkauft wurden.

Der Obmann des oberösterreichischen Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer, Adolf Seifried, sagte am Donnerstag im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker: „Ich weiß, dass es schon Gespräche auf Herstellerebene in Österreich gibt. Es ist sehr, sehr wahrscheinlich, dass die österreichischen Kunden auch in den Genuss einer Nachrüstung mittels Softwareupdate kommen."

„Nachrüstung sehr, sehr teuer in Österreich“

Auf die Frage, ob das Softwareupdate ausreiche oder man auch die Hardware, sprich Filter oder Katalysatoren, austauschen müsste, sagte Seifried: Wir werden sehen, ob das herauskommt. Eines ist sicher: Die Nachrüstung in Österreich ist sehr, sehr teuer. Ich glaube nicht, dass dies kommen wird.“

Zehn Prozent weniger Diesel per Ende Juni

Beim Einbau eines neuen Katalysators sei man, laut deutschen Schätzungen, bei Kosten von rund 2.000 Euro, so Seifried. Er glaube nicht, dass diese Kosten von den deutschen Herstellern getragen würden.

Ende Juni sei jeder zweite angemeldete Wagen in Österreich ein Diesel gewesen, auch wenn es eine leichte Delle von rund minus zehn Prozent gegeben habe, so Seifried. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass die Politik in den nächsten 15 Jahren Rahmenbedingungen schafft, den Diesel abzuschaffen.

Das gesamte Gespräch mit Adolf Seifried

„Autoindustrie verschläft Elektromobilität“

Zu den Alternativen, wie Elektroautos, sagte die Wirtschaftssprecherin der Grünen, Ruperta Lichtenecker: „Die deutsche Autoindustrie verschläft die Elektromobilität und bringt so auch die starken oberösterreichischen Zulieferer in Bedrängnis.“