Erfindung aus Linz auf jedem Smartphone

Eine Erfindung aus Oberösterreich findet sich in nahezu jedem Smartphone der Welt. Wenn eine Nachricht in ein Handy gesprochen wird, dann merkt sich das Handy das. Das ist Sepp Hochreiter von der Universität Linz zu verdanken: Er hat die Merkfähigkeit der Künstlichen Intelligenz erfunden.

Dass Handys uns verstehen, ist Sepp Hochreiters Erfindung zu verdanken. Denn der 50-Jährige hat das Kurzzeitgedächtnis der künstlichen Intelligenz - kurz KI - entwickelt. Dadurch kann sich das Handy etwa gesprochene Nachrichten merken.

Eine Erfindung, die sich weltweit auf Milliarden Handys findet, erklärt Hochreiter: „Wenn es um Text- oder Sprachverständnis geht, dann ist meine Erfindung drinnen. Etwa bei Anroids mit ‚Ok Google‘ oder bei Apple mit ‚Siri‘.“ Jetzt soll es auch in den Übersetzungsprogrammen der Handys helfen.

iphone

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Hochreiters Erfindung hilft Milliarden von Handys.

Kaum zu glauben, aber als Sepp Hochreiter vor 25 Jahren in seiner Diplomarbeit erstmals seine Erfindung vorstellte, wurde sie kaum beachtet. Viel zu abstrakt, Computer gab es damals nur ganz wenige.

Chip Computerchip Platine Daten

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Vor 25 Jahren fand Hochreiters Erfindung kaum Beachtung

Doch die Welt hat sich seither rasant verändert, jetzt folgt schon der nächste Meilenstein: Gemeinsam mit Autohersteller Audi wird Sepp Hochreiter die Entwicklung selbstfahrender Autos vorantreiben. Denn auch sie brauchen ein Kurzzeitgedächtnis: „Vor allem, um die Bildverarbeitung zu verstehen. Meine Erfindung kann in Verkehrssituationen erkennen, was gerade passiert. Wo ist ein Fußgänger? Läuft da ein Kind? Ist die Ampel auf Rot?“ Hochreiter arbeitet außerdem gerade daran, dass die Aufmerksamkeit der Künstlichen Intelligenz entwickelt wird.

Selbstfahrende Autos in fünf Jahren

In den nächsten fünf Jahren sollen die selbstfahrenden Autos von Audi bereits auf unseren Straßen unterwegs sein, sagt Hochreiter. „Vielleicht suchen sich die Autos von selbst einen Parkplatz und holen mich am nächsten Tag wieder vor der Haustüre ab.“

Selbstfahrende Autos

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Die Künstliche Intelligenz könne Verkehrszeichen bereits jetzt besser erkennen als der Mensch

Schon jetzt könne Künstliche Intelligenz Verkehrszeichen besser erkennen als ein Mensch, erklärte Hochreiter. Dennoch müssen die Systeme dem Forscher zufolge noch viel lernen - etwa zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen zu unterscheiden und so die Aufmerksamkeit gezielt auf potenzielle Gefahren im Straßenverkehr zu lenken. Dazu muss die Künstliche Intelligenz in die Welt hinaus, um Erfahrungen zu machen oder, wie Hochreiter es ausdrückt: „In Zukunft werden es die Autos selbst sein, die den Führerschein machen.“

Hochreiters Arbeit wird von dem Land Oberösterreich mit 12 Millionen Euro gefördert, damit das auch möglich wird.