Eindeutige Ergebnisse bei Gemeindefusion

Bei den geplanten Gemeindefusionen im oberen Mühlviertel wurden in den ersten Orten die Bürger befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Der Zusammenschluss von Schönegg und Afiesl, die seit Jahrzehnten eine Verwaltungsgemeinschaft haben, dürfte damit endgültig vom Tisch sein. Eine Analyse:

In Afiesl legt sich seit Monaten die ÖVP gegen eine Fusion quer. Die FPÖ brachte in der letzten Gemeinderatssitzung einen Antrag ein, mit dem langjährigen Verwaltungspartner Schönegg zu fusionieren. Die SPÖ unterstützte das, die ÖVP Gemeinderäte haben es aber einmal mehr mit ihrer Mandatsmehrheit abgelehnt.

Und dies obwohl sich Afiesl und Schönegg schon seit Jahrzehnten ein Gemeindeamt, das Personal oder den Kindergarten teilen. Damit dürfte diese - eigentlich naheliegendste - Fusion endgültig vom Tisch sein.

Gemeindefusion Schönegg-Afiesl und  Vorderweißenbach

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Obwohl sich Schönegg und Afiesl seit Jahrzehnten nicht nur das Gemeindeamt teilen, wollen sie nicht miteinander fusionieren.

Deutliche Mehrheit gegen Fusion

Man darf gespannt sein, ob die Afiesler ÖVP-Gemeinderäte ihre monatelange Verweigerung nicht letztlich teuer bezahlen müssen, indem man die Gemeinde im Zuge weiterer Fusionen nach Dörfern aufteilt. Gegen den Willen der Bevölkerung, die sich mit einer deutlichen Mehrheit dafür ausgesprochen hat, als Ganzes zu fusionieren.

Gemeindefusion Schönegg Vorderweißenbach

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Eine deutliche Mehrheit in Schönegg stimmte für die Fusion mit Vorderweißenbach.

Übrig bleiben würde dafür eigentlich nur noch der westliche Nachbar Sankt Stefan. Nur sprach sich bei der Bürgerbefragung nicht einmal die Sankt Stefan am nächsten liegenden Dörfer in Afiesl für diese Variante aus. Die Bewohner wollten dort eigentlich die Fusion mit dem langjährigen Partner Schönegg. Das scheint aber nach dem kategorischen Nein von Bürgermeister und der Afiesler Gemeinderatsmehrheit unmöglich.

Zusammenschluss über Bezirksgrenzen hinaus

In Schönegg will man nicht weitere Jahre warten, ob es ein Umdenken im Nachbarort gibt. Bürgermeister Peter Pagitsch suchte daher mit der östlichen Nachbargemeinde Vorderweißenbach das Gespräch und fand offene Türen vor. Jetzt ließ man auch die Schönegger Bürger abstimmen. Das Ergebnis ist eindeutig: rund 70 Prozent wollen einen Zusammenschluss mit Vorderweißenbach. Der Gemeinderat will in eineinhalb Wochen in einer Sitzung endgültige Beschlüsse fassen. Die Weichen nach Vorderweißenbach dürften gestellt sein. Denn auch dort stimmte der Gemeinderat der Fusion mit Schönegg schon einstimmig zu. Es wäre die erste Fusion in Oberösterreich, die über eine Bezirksgrenze hinweg erfolgen würde. Vorderweißenbach liegt im Bezirk Urfahr-Umgebung, Schönegg in Rohrbach.

Alles klar dürfte auch bei der zweiten in der Region geplanten Fusion von Helfenberg und Ahorn sein. Beide Gemeindeehen könnten mit 1. Jänner 2018 geschlossen werden.