Linz in Verkehrsstudie abgeschlagen

In einem aktuellen Landeshauptstädte-Vergleich im Bereich Mobilität fällt auf, dass Linz im gesamten Ranking nur den vorletzten Platz erreicht, vor Graz. Linz sei demnach besonders Fußgänger-unfreundlich.

Das auf dem ersten Blick vergleichsweise gute Ergebnis in der Kategorie „Parkraumbewirtschaftung“ bezeichne eigentlich ein Dilemma: Denn in Linz finde man noch immer leicht einen Parkplatz, zu leicht, so Adam Pawloff, Verkehrsexperte von Greenpeace: „Das Verhältnis vom Platz, wo man zahlen muss im Verhältnis zu den öffentlichen Verkehrsmitteln ist sehr, sehr günstig. Die Städte schaffen kaum Anreize dafür, das Auto stehen zu lassen und mit den Öffis in die Stadt zu fahren.“

„Einpendelnde Autos reduzieren“

In der Stadtpolitik fokussiert man allerdings das Problem auf fehlende Pendlerparkplätze, aber das sei das Problem der Umlandgemeinden. Das Parken in der Stadt einzuschränken, gilt als politisch heikel, siehe das Beispiel Parkgebühren am Urfahraner Jahrmarktgelände. Verkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ) dazu: „Wir haben natürlich vor, dass wir Linz den Linzern wieder zurückgeben, dass Linz die lebenswerte Stadt bleibt. Das bedeutet, dass wir die Anzahl der einpendelnden Autos auf alle Fälle reduzieren werden müssen.“

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Citybike-System soll nachgereicht werden

Nicht einmal ein Viertel des gesamten Straßennetzes ist in Linz auch als Radnetz ausgebaut. Zum Vergleich: In Wien ist es fast die Hälfte. Außerdem fehle ein Citybike-System. Aber das werde bald nachgereicht, verspricht Hein. Positiv beim öffentlichen Verkehr seien die günstige Jahreskarte und die tagsüber kurze Wartezeit, schlecht hingegen die langen Nachtintervalle.

Hain: „Falsche Kennzahlen“

Besonders alarmierend sei laut Studie, dass Fußgänger in Linz besonders gefährlich leben, so Pawloff: „Pro 1.000 Einwohner gibt es einen verunfallten Fußgänger. Im Vergleich zu anderen Städten: Dort sind die Kennzahlen um den Faktor zehn niedriger.“ Hain kritisiert die Studie von Greenpeace, denn hier werde mit falschen Kennzahlen ein falsches Bild von Linz gezeichnet.