Hauptbahnhof: Herausforderung für die Polizei

Während Streitereien durch verstärkte Kontrollen im Hauptbahnhof in Linz weniger geworden sind, passiere immer mehr in Straßen im Nahbereich. Eine Herausforderung für die Polizei: „wir können nicht alles sehen“, hieß es am Freitag.

Im jüngsten Fall am Donnerstag sollen bis zu 30 Personen an Handgreiflichkeiten in einer Seitengasse nahe des Linzer Hauptbahnhofs beteiligt gewesen sein. Als die Polizei kam, liefen die Männer davon. Geschäftsleute und Bahnfahrer reagierten bestürzt, denn Fälle wie diesen hat es zuletzt wieder öfters gegeben.

Bodycams Polizei

ORF

„Ich müsste ein Prophet sein“

Es sei für die Polizei nicht einfach, so der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter gegenüber Radio Oberösterreich. „Wir kontrollieren laufend“, aber alles könne man nicht sehen, „ich müsste ein Prophet sein“.

Die verstärkten Kontrollgänge von Polizisten im Bahnhofsgebäude wird es jedenfalls weiterhin geben. Sie wurden nach einer Welle von Schlägereien, Überfällen und Streitigkeiten im vergangenen Winter eingeführt. Mittlerweile haben sich die Vorfälle auf den Bahnhofsvorplatz und Seitengassen verlagert. „Sobald ich durchgehe ist nichts, hinter mir beginnt es wieder“, so Pogutter.

Maßnahmen gefordert

Nicht nur er fordert Schritte um die Situation in den Griff zu bekommen, die Polizei alleine könne die Probleme nicht lösen. Die jungen Leute, großteils Migranten, würden sich eben in Gruppen treffen und „das können dann schon einmal viele Personen sein“.

Der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) fordert Maßnahmen wie ein Alkoholverbot oder zeitlich begrenzten Internetzugang, für Experten der Hauptgrund, warum die Migranten zum Hauptbahnhof kommen. Ähnliche Vorschläge wurden übrigens schon im Februar bei einem Lokalaugenschein mit seinem Parteikollegen und Landeshauptmann Thomas Stelzer diskutiert, bei dem auch Polizei und ÖBB dabei waren. Laut Baier müsse nun endlich etwas umgesetzt werden.