Weiter steigende Zahl an Single-Haushalten

Die gesellschaftliche Entwicklung und ihre Auswirkungen auf Wohntrends hat das Institut für Familienforschung untersucht. Zwar steige die Zahl der Single-Haushalte, gleichzeitig würden sich aber viele eine Wohngemeinschaft wünschen.

Die Realität beim Wohnen sieht laut den jüngsten statistischen Daten so aus: Mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Haushalte in Österreich sind Single-Haushalte. Und die meisten dieser Singles sind Frauen, die Hälfte davon über 65 Jahre alt. Erst danach kommen die Single-Männer unter 45. Gründe für den Anstieg der Single-Haushalte gibt es mehrere: Frauen leben länger als Männer und bleiben nach dem Tod des Partners meist allein zurück. Paare trennen sich schneller als früher und benötigen danach oft statt einer gemeinsamen zwei getrennte Wohnungen.

„Derzeit werden viele kleine Wohnungen gebaut“

Familien- und Wohnbaureferent Manfred Haimbuchner (FPÖ) rechnet jedenfalls mit einem weiter steigenden Bedarf an kleinen und vor allem leistbaren Wohnungen: „Genau dem tragen wir derzeit Rechnung, dass viele kleinere Wohnungen gebaut werden. Denn die Leerstände, die nicht groß sind in Oberösterreich, sind größere Wohnungen.“

„Wunsch nach Gemeinschaft besteht“

Parallel zu diesem finanziell oder familiär bedingten Trend zur Single-Wohnung gibt es laut Universitätsprofessor Wolfgang Mazal aber den Wunsch nach Gemeinschaft. Hier sieht er Planer, Wohnungsgesellschaften und Politik gefordert: „Als Gemeinschaft müssen wir die Menschen begleiten, dass sie individuelle Rückzugsräume haben, aber trotzdem nicht vereinsamen. Im Wohnbereich heißt das dann: gemeinsames Kochen und gemeinsames Wohnzimmer, aber trotzdem Rückzugsräume behalten.“

„Flexibilisierung der Wohnbauförderung“

Ein Wohnmodell, das beide Ansprüche erfüllen könnte, wäre eine Wohngemeinschaft, so Mazal. Darin gebe es für jeden private, nur von ihm genutzte Räume und von allen genutzte Gemeinschaftsbereiche. Dies sei ein Trend, den das Land OÖ unterstützen will, so Haimbuchner: „Es gibt schon entsprechende Projekte, auch in Oberösterreich, vor allem auch für ältere Menschen. Wir diskutieren gerade die Flexibilisierung der Wohnbauförderung in diesem Bereich. Das ist sicher auch ein Zukunftsmodell.“

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