Keine Förderungen für Privatvermieter

Knapp 1.400 Betriebe in Oberösterreich und mehr als 500.000 Nächtigungen: Privatzimmervermieter sind aus der Tourismuslandschaft nicht mehr wegzudenken. Umso mehr beklagen sie, so gut wie keine Förderungen zu bekommen.

„Zimmer mit Frühstück“ - so lautet das wohl klassische Angebot, das es nach wie vor gibt, und das sich immer größerer Beliebtheit erfreut: 1.400 Privatzimmervermieter - gibt es allein in Oberösterreich - statt zwei, drei oder vier Sternen zeigen zwei bis vier Edelweiß die jeweilige Kategorie an. Die Privatzimmervermieter decken laut eigenen Angaben rund 40 Prozent aller Unterkünfte Oberösterreichs ab. Und das vor allem im Salzkammergut, wo die so genannte „Sommerfrische wie zu Kaisers Zeiten“ offenbar wieder Saison hat.

Zimmer frei Schild

ORF.at/Günther Rosenberger

„Klein, heimelig und persönlich“

Marianne Zöchbauer, Obfrau der Privatzimmervermieter in Oberösterreich, hebt vor allem die persönliche Betreuung der Gäste hervor: „Wir sind kleine Unterkünfte. Ob das jetzt Zimmer mit Frühstück, Ferienwohnungen oder auch Hütten sind. Es ist einfach klein, heimelig und persönlich.“

83 Millionen Euro Wertschöpfung

Die Privatzimmervermieter haben nun eine Studie präsentiert, die sie bei der Linzer Johannes Kepler Universität in Auftrag gegeben haben. Demnach zeichnen sie für rund 83 Millionen Euro an Wertschöpfung in Oberösterreich verantwortlich und schaffen mehr als 1.100 Vollzeitarbeitsplätze.

Umso mehr wundern sie sich, dass sie vom Land OÖ bisher so gut wie keine Förderungen bekommen haben, so Zöchbauer: „Bei uns in Oberösterreich haben wir da keine Chance. Ich habe jetzt nur für zwei Jahre eine kleine Unterstützung für die Vermieterakademie erhalten, wo wir unseren Mitgliedern die Möglichkeit zur Fortbildung gegeben haben.“

Einige Vermieter bis Ende 2018 ausgebucht

Die Gäste kommen übrigens vor allem aus Tschechien, Deutschland und Österreich, bleiben im Durchschnitt 3,2 Nächte - und kommen meist immer wieder. Laut Marianne Zöchbauer sollen einige der Privatzimmervermieter bis Ende nächsten Jahres ausgebucht sein.

Seitens des Wirtschaftsressorts des Landes OÖ wird die Kritik der Obfrau der Privatzimmervermieter zurückgewiesen: Der Verband der Privatzimmervermieter werde immer wieder finanziell unterstützt, etwa bei der Neugestaltung der Homepage oder jüngst auch beim Qualifizierungsprojekt „Vermieterakademie“, bei dem das Land OÖ immerhin mehr als zwei Drittel der Kosten übernommen hat.