100 Tage S-Bahn in Oberösterreich

Als eines der letzten Bundesländer hat Oberösterreich seit 100 Tagen ein S-Bahn-System. Die Verantwortlichen zogen am Mittwoch eine aus ihrer Sicht positive Zwischenbilanz, sprachen aber auch von Problemen, die es noch zu lösen gelte.

Gut waren die Fahrgastzahlen: Die ÖBB verzeichneten allein im Jänner 50.000 Fahrgäste mehr, verglichen mit dem Jänner im Vorjahr, auf ihren vier S-Bahn-Linien. Und das, obwohl noch viele veraltete Garnituren fahren und der Austausch mit moderneren Zügen noch dauert, so ÖBB-Manager Paul Sonnleitner: „Im letzten Jahr konnten wir neun dieser neuen Fahrzeuge einsetzen. Heuer werden im August/September weitere acht Fahrzeuge dazukommen.“

S-Bahn Schnellbahn

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Teilweise fehlen Parkplätze an Bahnhöfen

Die fünfte S-Bahn-Linie wird von Stern&Hafferl betrieben, die seit dem Start 30 Prozent mehr Monatskarten verkauften. Die Nachfrage ist also durchaus da, genügend Parkplätze an den Bahnhöfen jedoch vielerorts nicht. Zumindest bei zwei, in Neuhofen an der Krems und Rohr-Bad-Hall, soll sich das bald ändern, kündigte Verkehrslandesrat Günter Steinkellner (FPÖ) an: „Auch der Bedarf von den Bürgermeistern wird angemeldet, und auch der Wille der Bürgermeister, zusätzliche Park&Ride-Plätze zu errichten, ist vorhanden.“

ÖBB: „Einige Regionalzüge einfach umbenannt“

Übrigens: Schnellbahn bedeutet nicht zwingend schneller anzukommen. Laut den ÖBB wurden einige Regionalzüge, die bei jeder Station halten, einfach umbenannt. Seit der Einführung gibt es jedoch einen durchgehenden Halbstundentakt, in der Früh und am späten Nachmittag teilweise sogar Viertelstundentakt.

Noch warten auf ihre S-Bahn-Linien müssen viele Mühl- und Innviertler. Für das Innviertel ist momentan keine S-Bahn geplant, die Mühlkreisbahn soll in einigen Jahren als S-Bahn über die neue Eisenbahnbrücke bis zum Linzer Hauptbahnhof fahren. Zudem soll es eine Linie nach Gallneukirchen und Pregarten geben.