Kunst-Museum in Leipzig unter oö. Direktor

Der gebürtige Schwanenstädter Alfred Weidinger ist zum neuen Direktor für das Kunst-Museum in Leipzig (Deutschland) ausgewählt worden, so die Verantwortlichen. Der ehemalige Vizedirektor des Belvedere soll sein neues Amt mit 1. August übernehmen.

Der 55-Jährige folgt dem bisherigen Direktor Hans-Werner Schmidt nach, der in Pension geht. Seine Bestellung erfolgte nach einem Auswahlverfahren in mehreren Schritten. Dann legte eine Auswahlkommission aus Vertretern der Verwaltung, der Stadtratsfraktionen sowie externen Fachleuten dem Oberbürgermeister von Leipzig (Bundesland Sachsen) Burkhard Jung (SPD) eine Empfehlung von 30 Bewerbern vor. Der entschied sich für Weidinger.

Alfred Weidinger, Vizedirektor des Belvedere, betrachtet das Bild "Sonnenblume" (1907) von Gustav Klimt

APA/Helmut Fohringer

„Sonnenblume“ von Gustav Klimt - Weidinger gilt als Klimt-Experte

Formell muss die Personalentscheidung noch in der Ratsversammlungssitzung am 12. April bestätigt werden.

„Begeistert mich sehr“

Weidinger reagierte per Aussendung auf seine Bestellung: „Die Herausforderung, gemeinsam mit einem bewährten Team, die Zukunft des Museums der bildenden Künste Leipzig zu gestalten, begeistert mich sehr. Vor uns stehen spannende Projekte und das Ziel, als Museum die Dynamik und den Pulsschlag der Stadt mitzubestimmen“.

Das 1848 gegründete Museum der bildenden Künste sitzt seit 2004 in einem markanten Neubau inmitten der Leipziger Altstadt, der rund 7.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet.

Gelernter Uhrmacher und Juwelier

Geboren wurde Alfred Weidinger am 6. Juni 1961 in Schwanenstadt (Bezirk Vöcklabruck). Nach dem Studium der Kunstgeschichte und der Klassischen Archäologie in Salzburg war er bis 2007 an der Albertina tätig. Weidinger, nebenbei auch Uhrmachermeister und Juwelier, war seit 2000 Stellvertreter von Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder und unter anderem als Projektmanager für die Umbauarbeiten zuständig.

2007 folgte dann der Wechsel ans Belvedere unter Agnes Husslein-Arco, wo er zeitweilig als Vizedirektor und Chefkurator engagiert war. Derzeit ist der Klimt-Experte Kurator für das 19. und 20. Jahrhundert und Hauptabteilungsleiter des von ihm gegründeten Research Centers.

Neben seiner Kuratorentätigkeit ist Weidinger überdies als Fotograf tätig und hatte etwa 2013 unter dem Titel „Könige“ schon eine Ausstellung in der Leica Galerie mit seinen Arbeiten. Für den Dokumentarfilm „Arpad und Geza“ aus Anlass des 70. Jahrestags des Rechnitz-Massakers schrieb er 2014 das Drehbuch.