Sparer überlegen genau, wo investiert wird

Die Herausforderungen für Europa waren Anfang März Thema beim Oberbank-Finanzmarktforum in Linz. Die Entwicklungen haben auch Auswirkung auf das Verhalten der Sparer: Es wird gut überlegt, wo und vor allem wie investiert wird.

Der „Brexit“, Donald Trump wird zum neuen US-Präsidenten gewählt, und eine unveränderte Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB): Das Jahr 2016 hatte es in sich. Veränderungen, die für Verunsicherung sorgen, denn wer Geld hat, überlegt gut, wie und ob er es investiert.

Niedrigzinsphase neigt sich Ende zu

Vor allem die niedrigen Zinsen verursachen Sorgenfalten bei den Sparern - laut Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank Deutsche Girozentrale, wird es noch etwas dauern, bis die Zinsen wieder steigen: „Ich glaube, für die Anleger gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Die Niedrigzinsphase neigt sich dem Ende zu. Die schlechte: Es wird noch etwas dauern. Die erste Zinserhöhung, die die Sparbücher erreichen wird, wird es in zwei bis drei Jahren geben.“

Sparschwein Sujet Finanzen

APA/Georg Hochmuth

„Nicht auf Inflation vergessen“

Doch was tun mit dem Ersparten, wenn die Zinserhöhung noch dauert? Eine pauschale Empfehlung, die für jeden passt, gebe es nicht, so Alois Wögerbauer, Geschäftsführer der Banken-Generali-Investment-Gesellschaft m.b.H. Er empfiehlt Menschen, die aus ihrem Ersparten mehr machen wollen, ein Gespräch mit dem Bankberater. Sparer sollten nicht auf die Inflation vergessen, so Wögerbauer: „Man muss sich überlegen, wie man damit umgeht, dass die Inflationsrate in Richtung mindestens zwei Prozent geht und die Zinsen sich irgendwo im Nullbereich bewegen.“

„Am sichersten ist immer noch das Sparbuch“

Eine Möglichkeit, angesichts Inflation und niedriger Zinsen sein Erspartes zu vermehren, wäre die Investition in Aktien - wer allerdings das Risiko scheut, für den ist das Sparbuch besser, denn: „Am sichersten ist immer noch das Sparbuch. Wenn es darum geht, wo ich das geringste Verlustpotenzial habe, dann ist es das Sparbuch. Wenn es um das beste Risiko-Ertragsverhältnis geht, denke ich schon, dass auch eine gewisse Aktienbeimischung sinnvoll sein kann“, so Wögerbauer.

Österreicher kaufen Gold und Immobilien

Neben dem klassischen Sparen und der Möglichkeit, in Aktien zu investieren, kaufen die Österreicher übrigens nach wie vor Gold. Als beste Variante, um für das Alter vorzusorgen, werden aber nach wie vor Immobilien gesehen - allerdings nur dann, wenn man das Haus oder die Wohnung auch selber nutzt, so Wögerbauer.