Die Zeichen stehen auf Trainer-Abschied

Die SV Ried vergab bei der Admira den Sitzer in der 87. Minute und kassierte in der 90. Minute das Tor. Danach sprach Manager Fränky Schiemer von intensiven Gesprächen, die nun in Sachen Trainer folgen. Eine Jobgarantie sieht anders aus.

Bei der SV Guntamatic Ried ist seit Samstagabend in der Abstiegsfrage nun endgültig Feuer am Dach. Manager Fränky Schiemer hatte noch am Anfang der Woche im ORF-Interview auf die Frage nach einer Ablöse des Trainers Benbennek im Falle einer Niederlage bei der Admira gemeint, er könne dazu nichts sagen.

Nach den 90 Minuten mit der 0:1-Niederlage in Maria Enzersdorf/Südstadt am Samstagabend wurde der neue Ried-Manager allerdings konkreter: „Es werden jetzt intensive Gespräche folgen.“

Finanzvorstand Roland Daxl sah die Niederlage

SVR-Finanzvorstand Roland Daxl war schon nach dem 1:6-Debakel gegen Salzburg vergangene Woche im Telefon-Inteview mit ORF-OÖ-Sportchef Reinhard Waldenberger deutlicher geworden: “Sympathie zu Herrn Benbennek ist das eine, die magere Punkteausbeute das andere. Seine Bilanz ist nicht gerade schmeichelhaft, auch wenn wir eine schwere Auslosung haben. Fakt ist, dass wir uns gemeinsam mit Manager Fränky Schiemer für die nahe Zukunft etwas überlegen müssen.“

Gerüchteküche: Kühbauer, Oliver Lederer

Dieser Aussage des Finanzvorstandes dürften nach der Niederlage bei der Admira nun tatsächlich intensive Verhandlungen bezüglich eines Trainerwechsel folgen. Die Gerüchteküche brodelt bereits: Didi Kühbauer und vor allem Ex-Admira-Trainer Oliver Lederer werden als mögliche Kandidaten bereits ins Spiel gebracht.

Benbennek kämpferisch: „Wir kommen da raus“

Noch-Trainer Christian Benbennek äußerte nach der bitteren Last-Minute-Niederlage, gerne weiterarbeiten zu wollen. Er sehe Möglichkeiten, aus dieser Situation herauszukommen. Ähnlich äußerten sich auch die beiden Rieder Routiniers Thomas Gebauer und Thomas Reifeltshammer.

Kapitän Thomas Gebauer meinte, dass sich die Mannschaft wieder um die Früchte ihrer Arbeit gebracht habe und der Trainer jetzt nicht das Thema sei, das hätten andere fähige Leute im Verein zu entscheiden.

Abwehrchef Thomas Reifeltshammer: „Wir stehen wieder ohne Punkte da. Der Trainer kann nichts dafür, wenn sich jemand in der 90. Minute im Strafraum umdreht und trifft. Innerhalb der Mannschaft hat niemand ein Problem mit dem Trainer.“

Benbennek setzte ein emotionales Zeichen

Nach der fünften Rieder Pleite in Folge zeigte jedoch Christian Benbennek sichtlich Wirkung. Noch am Rasen in der Südstadt dankte der Coach jedem seiner Spieler per Handschlag und bedankte sich auch in Richtung der Rieder Fans.

Die Frage stellte sich zwangsläufig den Beobachtern, ob das nicht schon einer Verabschiedung gleichkam. Was aber Benbennek auf Nachfrage verneinte.

Der Weg in die unglücklche Niederlage

Die Rieder agieren nach der 1:6-Pleite gegen Salzburg vor einer Woche diesmal in der Südstadt zwar relativ kompakt, ungenaue Pässe bringen die Innviertler aber immer wieder um die Früchte in ihren Bemühungen nach vorn.

Aufstellung SV Guntamatic Ried:

Gebauer; Antonitsch, Özdemir, Reifeltshammer, Chessa; Ziegl, Zulj; Honsak, Elsneg (83., Ademi), Möschl; Walch (76., Egho)

Ersatz: Durakovic, Marco, Frank, Nutz, Brandner, Ademi, Egho

Vor der Pause dauert es bis zur 19. Minute, ehe die Rieder vor das Admia-Tor kommen. Die beste Möglichkeit vergibt Walch, der eine Freistoß-Flanke von Möschl aus aussichtsreicher Position volley nehmen will, aber den Ball nicht richtig trifft (34.).

Bei den Angriffen von Admira ist Gebauer und die Rieder Defensive aber sattelfest. Nach der Pause geht ein Schuss des Admiraners Sax knapp am Gehäuse von Gebauer vorbei (59.).

Die 23. Runde auf einen Blick:

WAC – Rapid 2:1 (1:0)

Salzburg – Mattersburg 1:0 (0:0)

Austria Wien- Altach 1:3 (0:2)

Admira – Ried 1:0 (0:0)

Sonntag, 16:30 live auf ORF 1

St. Pölten – Sturm Graz

In der 68. Minute liegt der Ball im Admira-Tor, den Chessa nach Zuspiel von Elsneg über die Torlinie gedrückt hat. Der Schiedsrichter winkt ab, Chessa stand dabei im Abseits.

Zuvor waren die Rieder Fans auf den Tribünen hörbar lauter geworden. Aus Salzburg wird die Führung gegen Mattersburg bekannt. Ried ist damit gegenwärtig nicht mehr Letzter.

Reifeltshammer vergibt den Siegtreffer

Die große Chance zur Führung vergibt Thomas Reifeltshammer, der nach einem weiten Freistoßball im Strafraum der Admira hochsteigt, den Kopfball aber knapp über die Querlatte hebt (87.)

Admira erzielt den späten Siegtreffer

Die Admira wird erst spät für ihre Versuche zum Torerfolg belohnt. In der 90 Minute fühlt sich in der Rieder Abwehr niemand für den eingewechselten Starkl zuständig. Der macht mit dem Ball eine Drehung und trifft ins Eck. Gebauer hat keine Chance. Und Ried ist schlussendlich doch Tabellen-Schlusslicht.

Wolfgang Bankowsky; ooe.ORF.at