Immer mehr Probleme durch Bildschirme

Smartphone-, Tablet- und Computerbildschirme dominieren den Alltag und bergen Risiken, über die das Kepler Uniklinikum Linz jetzt informiert hat: Die Probleme reichen von Onlinesucht über Augenprobleme bis hin zu Haltungsschäden.

SMS-Daumen, Maus-Arm, Smartphone-Nacken und Tablet-Schulter: Das sind orthopädische Diagnosen, die es noch nicht sehr lange gibt. Sie ergeben sich aus vergleichsweise neuen Bildschirm-bedingten Bewegungsabläufen, so Michael Stöbich von der Klinik für Orthopädie am Kepler Universitätsklinikum: „Prinzipiell sind wir anatomisch nicht für diese Art der Bewegungen gebaut. Das Problem sind punktuelle Überlastungssymptome. Es wirken dort Kräfte an Punkten, die eigentlich nicht für diese Spitzenbelastung gebaut sind.“ Zwecks Prävention rät der Orthopäde, auf die Haltung zu achten - und zu Pausen.

Volkskrankheit „Office-Eye-Syndrom“

Pausen vom Bildschirm, die sind auch für die Augen wichtig. Hier heißt das Problem: Office-Eye-Syndrom, eine regelrechte Volkskrankheit, sagt Matthias Bolz von der Klinik für Augenheilkunde am Kepler Klinikum: „Wenn wir am Bildschirm arbeiten, dann zwinkern wir aufgrund der Konzentration auf den Inhalt weniger. Dadurch trocknen die Augen noch mehr aus. Es beginnt mit roten Augen, das dann in ein Sandgefühl im Auge übergeht, und dann sieht man auch nicht mehr so gut.“ Die Folgen können weit reichen. Der Tipp zur Prävention: viel zwinkern.

Neues Phänomen „Abhängigkeit vom Gerät“

Die Veranstaltungsreihe „Hörsaal Gesundheit“ im Kepler-Universitäts-Klinikum soll einen umfassenden Blick auf das Thema - in diesem Fall eben Bildschirme - bieten. Neben der Internetsucht beobachtet Kurosch Yazdi von der Klinik für Psychiatrie ein neues Phänomen: „Nicht nur die Abhängigkeit vom Internet, sondern die Abhängigkeit vom Gerät, vom Smartphone, selbst. Also, dass ich ständig die Angst habe, eine Nachricht oder einen Anruf verpasst zu haben.“

Viele Bildschirmpausen empfohlen

Konkrete Grenzwerte seien schwierig zu definieren: Nur so viel - neben dem Leben vorm Bildschirm müsse es immer ein „echtes“ mit vielen Bildschirmpausen geben - da herrscht bei den Medizinern Fachgebiet-übergreifend Einigkeit.