Bei Glatteis „schulfrei“ nach Vorbild Bayerns?

Viele Schüler haben Dienstagfrüh vergeblich auf den Schulbus gewartet. Wegen des Eisregens wurden mancherorts die Fahrten abgesagt. „Zu kurzfristig“, so Kritiker, denn in Bayern hieß es bereits aufgrund der Glatteiswarnung „schulfrei“.

Meteorologen warnten bereits seit Tagen vor dem Glatteis, das in manchen Gegenden aber doch extrem ausfiel und so viele überraschte. Dann mussten Schulbusbetreiber ihre Fahrten kurzfristig absagen, „Es wäre einfach zu gefährlich gewesen“, erfuhr Radio OÖ von den Unternehmern. In Bayern gaben aufgrund der Prognose für die extreme Witterung zahlreiche Landkreise deshalb im Vorfeld für Dienstag schulfrei. Es sei zu gefährlich, alle Kinder und Busse bei starkem Eisregen auf die Straße zu schicken, hieß es unisono.

„Und womöglich ist dann nichts"

In Oberösterreich ist es eher unüblich, generell schulfrei zu geben, so Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer im Gespräch mit ORF-Redakteurin Doris Fischer-Stadler. Wenn der Landesschulrat aufgrund der Wetterprognose frei gäbe, seien berufstätige Eltern und Alleinerzieher gefordert, sich um eine Kinderbetreuung zu kümmern – „und womöglich ist dann nichts, stellen Sie sich vor, was dann los ist“. Aber: Alle, die wegen des Glatteises nicht zur Schule kommen konnten, gelten als entschuldigt, so Enzenhofer.

Er halte es nicht für sinnvoll, als Behörde auf alle Wetterkapriolen zu reagieren: „Es gibt natürlich einige, die wollen immer generelle Lösungen haben“, aber er setze auf die Mündigkeit der Eltern und Erziehungsberechtigten, die entscheiden „es geht heute - oder es geht nicht“, so Enzenhofer.