Mord Gmunden: Neuer Prozess nicht entschieden

Ob der Mordfall Gmunden wieder aufgenommen wird, konnte am Freitag nicht entschieden werden. Inzwischen gibt es sechs Anträge für eine Wiederaufnahme, weshalb sich die Prüfung noch hinziehen werde. Außerdem sollen neue Zeugen entscheidende Hinweise liefern.

Wie berichtet fordert der Anwalt Rene Haumer des Beschuldigten eine Wiederaufnahme des Verfahrens, nachdem neue Zeugen aufgetaucht sein sollen, die den Beschuldigten entlasten sollen. Er sitzt derzeit nach seiner Verurteilung eine Haftstrafe ab.

„Zeugen mit entscheidenden Infos“

„Dank der medialen Berichterstattung melden sich auch immer mehr Zeugen“, so Haumer. Einer dieser Zeugen soll bisher unbekannte Informationen über das persönliche Umfeld der Ermordeten haben, die den verurteilten Gmundner zum Teil entlasten könnten, sagt Anwalt Haumer.

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„Oberösterreich Heute“, 13.1.17

Der Zeuge soll zudem versucht haben, zwei verdächtige Personen bei der Polizei zu melden. Doch die Ermittler hätten ihn mit der Begründung abgewiesen, dass der Täter schon gefasst sei. Die Verteidigung sieht darin einen weiteren Grund, den Prozess neu aufzurollen.

Rene Haumer

ORF

Anwalt Rene Haumer: „Dank der medialer Berichterstattung melden sich immer mehr Zeugen.“

In der Nacht auf den 7. Juli 2013 feierten das spätere Opfer und der Gmundner im Tennisclub mit Sportkollegen. Zwei Tage später wurde die Frau schwer verletzt und halb nackt in ihrem Garten gefunden. Sie starb später im Spital, ohne davor das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Sechs Anträge auf Wiederaufnahme

Der Oberösterreicher beteuerte von Anfang an seine Unschuld und wird nicht müde, diese beweisen zu wollen. Im Oktober 2016 beantragte er daher ein Neuaufrollen. Inzwischen gibt es sechs Anträge für eine Wiederaufnahme, weshalb sich die Prüfung noch hinziehen werde, erklärte Gerichtssprecherin Gerlinde Hellebrand am Freitag. So seien Polizeiprotokolle mit entlastenden Zeugenaussagen nicht dem Gericht übermittelt worden. Ferner wollen zwei private Gutachter nachgewiesen haben, dass als Tatwaffe nur ein Pokal, der in der Nähe der Frau gefunden wurde, infrage komme. Auf der Trophäe wurden jedoch keine DNA-Spuren des Verurteilten gefunden, sehr wohl aber Blut des Opfers sowie DNA-Fremdspuren.

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