Stelzer: Unterstützung für Kopftuchverbot

Das von Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) geforderte Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst, bekommt Unterstützung vom oö. Parteikollegen LH-Stellvertreter Thomas Stelzer, der das „grundsätzlich positiv“ sieht. Die Islamische Gemeinschaft ist empört.

Die Maßnahme könne positive Auswirkungen auf die Integration haben, so Stelzer: Für ihn sei wichtig, dass der öffentliche Staatsdienst alle Religionen gleich behandeln müsse. Die Mitarbeiter müssten die Neutralität auch durch ihre Kleidung zeigen.

Das Interview von Thomas Stelzer mit ORF-Redakteur Ronald Meyer

Kulturgut versus religiöser Hinweis

Darauf angesprochen, dass dies auch ein Stück kultureller Identität sei, ähnlich der oö. Lederhose, sagte Stelzer, dass ein Unterschied gemacht werden müsse, ob es sich um Volkskultur oder um „einen bewussten, religiösen Hinweis“ handle. Das gelte auch für das Christuskreuz, das etwa in öffentlichen Schulen hänge.

Auch in Vorarlberg will man über den Vorschlag nachdenken: Ablehnung signalisiert Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) jedenfalls nicht. Mehr dazu auf: Wallner will Kopftuch-Verbot prüfen (vorarlberg.ORF.at)

„Diskriminierung von Frauen“

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich zeigt sich empört über den Vorschlag. Gerade der Staat als Arbeitgeber sollte sich an die Anti-Diskriminierungs-Gesetzgebung halten", so die Frauensprecherin Carla-Amina Baghajati in einer Medienausendung. Seit 2004 sei es in Österreich explizit verboten, Arbeitnehmer religiös zu diskriminieren.

Absurd wäre es vor allem, wenn Frauen, die wegen ihres Kopftuchs vom öffentlichen Dienst zurückgewiesen wurden, sich an die staatliche Anti-Diskriminierungs-Stelle wenden müssten. Eine Muslimin mit Kopftuch werde offensichtlich nur so lange akzeptiert, solange sie als Reinigungskraft arbeitet, kritisiert sie. Dabei könnten gerade Frauen in höher qualifizierten Jobs auch innerhalb der islamischen Gesellschaft Vorbilder sein und patriarchale, verkrustete Strukturen aufbrechen.

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