Gramastetten: Erweiterter Suizid vermutet

Nach dem Brand eines Hauses in Gramastetten geht die Polizei von einer Beziehungstat aus. Zwei Leichen mit Schussverletzungen wurden gefunden. „Es gibt Indikatoren, die auf ein Mord-Suizid-Geschehen hinweisen“, hieß es.

Es dürfte sich um einen sogenannten erweiterten Suizid handeln, so Gisbert Windischhofer vom Landeskriminalamt gegenüber Radio Oberösterreich am Nachmittag. Von dem Paar ist bekannt, dass beide als freie Versicherungsmakler tätig waren.

Brand und Ermittler in Gramastetten

fotokerschi.at

Gegen 1.00 Uhr stand das Haus in Vollbrand

Männliche Leiche im Eingangsbereich

Gegen 1.00 Uhr wurden die Einsatzkräfte zu einem Wohnhaus in Gramastetten (Bezirk Urfahr-Umgebung) gerufen, das in Vollbrand stand. Im Eingangsbereich fanden Feuerwehrleute männliche Leiche, in seiner Nähe ein Gewehr - wahrscheinlich der Hausbesitzer, so die Polizei. Fest steht jedenfalls, dass der 52-jährige Hauseigentümer legal eine Waffe besaß. Laut Nachbarn soll er auch zwei Hunde gehabt haben, die aber seit dem Brand verschwunden sind.

Laut Landeskriminalamt wurde von Anfang an eine 46-jährige Frau vermisst - „wir wussten, in dem Haus lebte ein Paar“. Alle Versuche, mit der Vermissten Kontakt aufzunehmen, seien erfolglos verlaufen, hieß es.

Frauenleiche im ersten Stock gefunden

Bis Mittwochmittag war es auch nicht möglich, ins Innere des Hauses vorzudringen, weil es durch das Feuer akut einsturzgefährdet war. Gegen 13.00 Uhr gaben die Verantwortlichen dann die Brandruine für die Ermittler frei, und kurz darauf stießen die Ermittler im ersten Stock des Hauses auf den leblosen Körper einer zweiten Person. Es könnte sich dabei um die Ehefrau des Mannes handeln, hieß es gegenüber den Medien. Im Laufe des Nachmittags verdichtete sich die Annahme, dass es sich um einen erweiterten Suizid handeln dürfte.

Brand und Ermittler in Gramastetten

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Ermittler der Polizei treffen ein

Todesursache und Brandauslöser noch nicht geklärt

Identität und Todesursache sollen bis Donnerstag weitgehend geklärt sein, hoffen die Kriminalisten. Durch Befragungen der Angehörigen will man nähere Umstände zum Motiv erhalten. Ebenso weiterhin Gegenstand der Ermittlungen sei die Brandursache. Weil aber das Haus völlig niedergebrannt ist, wird es laut Windischhofer noch dauern, bis eine vollständige Branduntersuchung möglich ist.

16 Stunden Einsatz für Feuerwehr

Als größte Herausforderung bei dem Löscheinsatz bezeichneten die Einsatzkräfte den starken Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Über 16 Stunden standen bis zu 60 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren Gramastetten, Koglerau, Lassersdorf, Ottensheim, Walding und Pöstlingberg im Einsatz.

Denn durch die Holzbauweise bildeten sich viele Glutnester und das Feuer wurde immer wieder angefacht, so Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Gramastetten Dieter Reithmayr am Mittwochabend. Reithmayr hofft, dass gegen 22.00 Uhr endlich Brand aus“ gegeben werden kann.