EAG mit Umsatzminus, aber Ergebnisplus

Die Energie AG (EAG) OÖ hat im Geschäftsjahr 2015/16 bei einem Umsatzrückgang um 2,5 Prozent auf knapp 1,54 Mrd. Euro ihr operatives Ergebnis (EBIT) um 13,9 Prozent auf 135,4 Mio. Euro gesteigert.

Es sei dank diverser Kostensenkungsprogramme das beste in der 125-jährigen Konzerngeschichte, so Generaldirektor Leo Windtner in seiner letzten Bilanzpressekonferenz am Dienstag.

Steinecker übernimmt am 1. März von Windtner

Am Montag hatte der Aufsichtsrat Technikvorstand Werner Steinecker zu Windtners Nachfolger bestimmt - mehr dazu in Steinecker neuer EAG-Generaldirektor (ooe.ORF.at). Der Wechsel soll mit 1. März 2017 über die Bühne gehen. Der Vorstand soll auch künftig ein Dreiergremium bleiben. Wer neben Steinecker und Finanzvorstand Andreas Kolar der Dritte sein wird, will man möglichst rasch klären. Ziel sei, dass er mit 1. März seine Funktion antreten kann, so der alte und der designierte CEO einhellig.

„Hoch zufrieden mit Bilanz“

Mit seiner abschließenden Bilanz ist Windtner hoch zufrieden. Enthalten seien Wertminderungen in Höhe von 58,8 Mio. Euro. Ohne die durchgeführten Wertberichtigungen und sonstige Einmaleffekte würde sich das operative Ergebnis sogar auf knapp 190 Mio. Euro belaufen. Er führt die Zahlen auf eine Reihe von Effizienzsteigerungs- und Kostendämpfungsprogramme zurück, die mittlerweile rund 40 Mio. Euro für das EBIT bringen würden und bis 2020 mit 50 Mio. pro Jahr wirksam sein sollen. Hätte man die Kostensenkungsprogramme nicht gehabt, hätte die Abwertung der Aktie wohl 4 oder 5 Euro ausgemacht, schätzt Kolar. So sei sie „nur“ von 20,2 auf 19,3 Euro abgewertet worden.

Geringere Umsätze im Strom- und Gashandel

Beim stärksten Umsatzbringer, dem Segment Energie, sanken die Erlöse um 6,3 Prozent auf 877,4 Mio. Euro, was auf geringere Umsätze im Bereich Strom- und Gashandel sowie geringere Erlöse aus Stromlieferungen zurückgeführt wird. Das EBIT des Segments blieb mit 78 Mio. Euro weitgehend stabil. Das Segment Entsorgung setzte 200,1 Mio. Euro um - ein Plus von 2,1 Prozent, das u.a. auf eine günstige Preisentwicklung für thermische Entsorgung zurückzuführen ist. Das EBIT blieb mit 8,1 Mio. Euro durch die Wertminderung von Verbrennungsanlagen unter Plan.

Rollout-Rate bei Smart-Metern bei 50 Prozent

Das Segment Wasser mit Erlösen von 129,4 Mio. Euro (plus 2,7 Prozent) blieb wie bereits in den vergangenen Jahren ein stabiler Ergebnisbringer: Es stieg um 8,4 Prozent auf 10,3 Mio. Euro - u.a. aufgrund von Anpassungen bei den Gebühren. Die Rollout-Rate der Smart-Meter liegt derzeit bei etwa 50 Prozent, rund 300.000 intelligente Zähler sind bereits im Einsatz. „Deutlich weniger als 1 Prozent der Kunden“ würde ihn ablehnen, erklärte Steinecker.

„Nachhall“ des Klimavertrags von Paris

Nach wie vor würden Verwerfungen großen Druck auf die Branche ausüben, so Windtner. Der „Nachhall“ des Klimavertrags von Paris und die mögliche Auflösung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland könnten die Lage noch weiter verschärfen. Auch die Zinspolitik der EZB treffe das Unternehmen, wie Finanzchef Kolar erklärte, denn für zu hohe Beträge auf den Konten würden Strafzahlungen drohen. „Ich habe dem Treasury den Auftrag erteilt zu schauen, was es heißen würde, Geld wieder in Tresoren zu lagern.“

Linz will Anteile an Land OÖ verkaufen

Die zuletzt zwischen Land und Stadt diskutierten Punkte - Linz will seine Anteile ans Land verkaufen, der Landeshauptmann plädiert für eine Fusion mit der Linz Strom - sind für Windtner „ausschließlich eine Eigentümerfrage“. Man kooperiere mit der Linz AG bereits im Rahmen der gemeinsamen Vertriebstochter Enamo, stärkere Zusammenarbeit wäre auch in den Bereichen Strom, Gas und Netz noch möglich.