Wahl-Ergebnisse und Reaktionen aus OÖ
Norbert Hofer kommt in Oberösterreich laut ORF-Hochrechung inklusive Wahlkarten-Prognose auf 45,2 Prozent, Van der Bellen auf 54,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung (nur Urnenwahl) lag bei 65,18 Prozent. Im Mai waren es - mit Briefwählern - 73,5 Prozent. Im vergangenen Mai hatte Hofer in Oberösterreich 48,7 Prozent der Stimmen erhalten, Van der Bellen 51,3 Prozent.
Van der Bellen in Städten klar verbessert
Van der Bellen konnte seine Ergebnisse in den oberösterreichischen Statutarstädten gegenüber der ersten Stichwahl am 22. Mai klar verbessern - schon ganz ohne Briefwahlstimmen. In Linz kam er auf Anhieb auf 63,42 Prozent, in Steyr auf 56,06 und im blauen Wels auf 54,99 Prozent - mehr dazu in Hofburg-Wahl: Wer wo gepunktet hat (ooe.ORF.at).
ORF
Pühringer: „Bundespräsident in der Mitte“
Landeshauptmann Josef Pühringer sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Ich nehme die Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger zur Kenntnis und freue mich besonders über die neue Freistädter Bürgermeisterin.“ Von einem Abrücken vom Wahlkartensystem halte er nichts, man müsse den Menschen die Möglichkeit geben, auch außerhalb des Wahltages zu wählen, so Pühringer. Er erwarte sich, dass der Herr Bundespräsident in die Mitte rücke. Zudem erwarte er sich eine sehr aktive Rolle des Bundespräsidenten, sagte Pühringer.
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Pühringer im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker
FPÖ sieht drei Gründe für das Wahlergebnis
FPOÖ-Chef Manfred Haimbuchner sagte in einer ersten Reaktion gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass es drei Gründe für das eindeutige Wahlergebnis gebe: Erstens die Angstmache des politischen Gegners, zweitens ein Teil der Wiener Medienlandschaft und drittens, dass sich Rot, Schwarz, Grün und NEOS auf einen Kandidaten geeinigt und alle gegen Hofer agiert hätten. Es sei noch nicht Zeit gewesen für einen freiheitlichen Bundespräsidenten, so Haimbuchner. „Wenn man echte Veränderung haben will, dann wird man doch die FPÖ wählen müssen“, sagte Haimbuchner.
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Haimbuchner im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker
Studiogespräch in Oberösterreich heute
FPOÖ-Chef Manfred Haimbuchner und die Grüne Landessprecherin Maria Buchmayr im Studiogespräch zu dem Wahlergebnis.
Grüne mit „riesen, riesen Freude“
Die Landessprecherin der Grünen, Maria Buchmayr, war die Erleichterung ins Gesicht geschrieben: „Unsere Freude ist riesen, riesen groß“, meinte sie in einer ersten Stellungnahme kurz nach 17.00 Uhr im Landhaus in Linz. Der voraussichtliche Sieg von Alexander Van der Bellen sei ein „historischer Tag für Österreich“.
„Erstmals in der Zweiten Republik gibt es einen Bundespräsidenten, der nicht von einer der beiden etablierten Parteien kommt“, erklärte sie weiter. Sie zeigte sich davon überzeugt, dass Van der Bellen ein „Präsident der Mitte“ werde, der die „Gräben in Österreich“ wieder zuschütten werde.
Buchmayr im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker
SPÖ: „Starke Mobilisierung hat geholfen“
SPÖ-Landesparteichefin Birgit Gerstorfer sagte gegenüber dem ORF, dass sie mit dem Ergebnis schon gerechnet habe, auch weil gerade in letzter Zeit sehr viel Mobilisierung passiert sei und sich auch sehr namhafte Persönlichkeiten für Van der Bellen ausgesprochen hätten. Auch die Wahl in Amerika, das Thema Wirtschaft und die sorgenvollen Blicke ins Ausland hätten die Hofburg-Wahl beeinflusst, so Gerstorfer.
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Gerstorfer im Gespräch mit ORF-Redakteur Robert Fürst
1.102.764 Oberösterreicher wahlberechtigt
Exakt 1.102.764 Oberösterreicher durften diesmal ihre Stimme abgeben - das waren um 3.344 mehr als beim ersten Wahlgang. 123.000 wahlberechtigte Oberösterreicher hatten eine Wahlkarte bestellt. Bei der ersten Stichwahl im Mai waren es um 30.000 mehr - mehr dazu in 1.102.764 Wahlberechtigte in OÖ (ooe.ORF.at). Oberösterreich hatte für die Wiederholung der Bundespräsidentenstichwahl 1.705 Wahllokale eingerichtet.
Ergebnis der ungültigen Stichwahl im Mai
Bei der durch das Urteil des Verfassungsgerichtshofes ungültig gewordenen Stichwahl im vergangenen Mai hatte Hofer in Oberösterreich 48,7 Prozent der Stimmen erhalten, Van der Bellen 51,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Oberösterreich im Mai lag bei 73,5 Prozent. Insgesamt entschied Van der Bellen damals die Stichwahl mit einem Vorsprung von nur 31.026 Stimmen für sich.