Hohe Kosten: Anstieg der Gesundheitsausgaben

Nach Jahren mit zum Teil sinkenden Gesundheitsausgaben rechnet man im nächsten Jahr wieder mit einem deutlichen Anstieg. Grund seien unter anderem höhere Personalkosten in den Spitälern. Das Budget wurde dementsprechend erhöht.

Die Eckzahlen des Gesundheitsbudgets für das kommende Jahr: Die Ausgaben werden laut dem Voranschlag um knapp neun Prozent auf fast 900 Millionen Euro steigen, die Einnahmen um beinahe elf Prozent auf 346 Millionen Euro.

„Komponenten, die uns aufgedrängt wurden“

Ohne die vor wenigen Jahren durchgeführte Spitalsreform wäre der Anstieg noch höher ausgefallen, sagt Gesundheitsreferent und Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Das Kostendämpfungspotential wirke zwar nach wie vor, doch jetzt gebe es quasi Sonderfaktoren: "Wir haben die zweite Rate der Pflegegelderhöhung und die Erhöhung der Ärztegehälter und mehr Dienstposten durch das Arbeitszeitgesetz für Ärzte. Das sind alles Komponenten, die uns aufgedrängt wurden und wir nicht selbst bestimmen“, so Pühringer. Außerdem wird kräftig in medizinische Einrichtungen und Spitäler investiert.

Ärzte OP Spital

APA/Helmut Fohringer

Die Erhöhung der Ärztegelder und weitere Investitionen hätten zu dem Kostenanstieg geführt, so Pühringer.

Fehler dürfe kein zweites Mal passieren

Alleine im Krankenhausbereich sind 2017 knapp 115 Millionen Euro vorgesehen, um flächendeckend die beste medizinische Versorgung garantieren zu können, so der Landeshauptmann. Und die sei auch jetzt gegeben, betont Pühringer angesichts der aktuellen Diskussion um mögliche Fehler in Krankenhäusern: „Jeder Fehler ist bedauerlich und mein Mitgefühl gilt den Angehörigen. Aber wenn ein Fall aufkommt, kann man nebenbei sagen, dass tausende Fälle ordentlich von den Mitarbeitern behandelt wurden. Wenn Fehler passieren, dann muss man ihnen konsequent nachgehen. Aber so etwas darf kein zweites Mal passieren.“ Weshalb es jetzt auch umfangreiche Untersuchungen gebe.

Josef Pühringer

ORF

„Jeder Fehler ist bedauerlich und darf kein zweites Mal passieren“, betonte Pühringer

Kritik von SPÖ

Kritik am Voranschlag des Gesundheitsbudgets kommt von der SPÖ. Landtagsabgeordneter Peter Binder meint, die geplante Ausgabensteigerung sei doppelt so hoch wie mit dem Bund vereinbart, die Belastung für die Gemeinden steige sogar dreimal mehr als vereinbart. Für ihn sei daher unklar, wie die vereinbarten Kostendämpfungen bis 2021 erreicht werden sollen.

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