Frau verstorben: Stellungnahme des Spitals

Im Fall einer 36-Jährigen, die zwölf Stunden nach einer Untersuchung im Linzer Spital der Barmherzigen Brüder an einer Gehirnblutung starb, bezog der Gesamtleiter des Spitals erstmals in der Sendung „Oberösterreich heute“ Stellung.

Zwei Tage lang hieß es gegenüber den Medien, das Krankenhaus dürfe keine personenbezogenen Auskünfte geben, weil das der Ehemann wünsche, und es sei auch vom Gesetz so vorgegeben. „Das Krankenhaus bedauert den Tod der Patientin zutiefst. Der Fall wird intern geprüft werden“, so eine Sprecherin der Barmherzigen Brüder in Linz am Sonntagabend. In einer Presseaussendung am Montag teilte dann das Krankenhaus mit: „Es liegt aus Sicht des Krankenhauses kein schuldhaftes Verhalten vor“.

Ausweger: „Kein schuldhaftes Verhalten“

Gesamtleiter Peter Ausweger wiederholte in der TV-Sendung „Oberösterreich heute“ gegenüber ORF-Moderatorin Maria Theiner, dass aus damaliger Sicht kein schuldhaftes Verhalten des Krankenhauses vorlag.

„Nicht jeder Kopfschmerz“

Nicht jeder Kopfschmerz indiziere laut neurologischer Auskunft, dass CT gemacht werde, sagte Ausweger bei Theiner.

Die Frau kam mit starken Kopfschmerzen und einem tauben Gefühl im Bein ins Krankenhaus und wurde mit der Diagnose „normale Migräne“ heimgeschickt.

Zu Hause bewusstlos zusammengebrochen

Ein Mediziner soll der Patientin gesagt haben, eine Computertomografie für eine weitere Untersuchung sei nicht nötig, da sie Migräne habe. Ihr Ehemann brachte sie dann nach Hause, wo sie etwas aß und sich hinlegte. Zwei Stunden später brach sie am Rückweg von der Toilette bewusstlos zusammen. Sie soll vermutlich bereits hirntot in den Neuromed-Campus (vormals Landes-Nervenklinik) gebracht worden sein, wo vergangenen Sonntag die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet wurden.

Betroffene meldete sich beim ORF OÖ

Beim ORF OÖ meldete sich am Montag eine Frau aus Hellmonsödt (Bezirk Urfahr-Umgebung), deren Mann es ähnlich ergangen war. Er wurde damals sogar bereits mit befundeten Blutungen eingeliefert, trotzdem aber nach Hause geschickt. Im ehemaligen AKH (heute Med Campus 3) erkannte man die lebensbedrohende Situation und Wilfried Hartl wurde sofort operiert. Bettina Graf traf sich mit seiner Ehefrau, Beate Hartl, die sagte, dass die aktuelle Geschichte Auslöser dafür gewesen sei, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Das Gespräch von Beate Hartl mit ORF-Redakteurin Bettina Graf

Sie hätten beide das Gefühl gehabt, der Fall interessiere niemanden, so Hartl. Auch ihnen wurde ein CT (Computer-Tomografie) verwehrt; außerdem der Zusammenhang mit den befundeten Blutungen in Abrede gestellt.

In „Oberösterreich heute“ entschuldigte sich Ausweger bei dem Ehepaar Hartl, sprach von Missverständnissen in der Kommunikation und bot ein Gespräch an.

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