Neue Primärversorgung in Haslach an der Mühl

Ärzte, Therapeuten, Gesundheitsberater unter einem Dach: Das sollen die sogenannten Primärversorgungseinheiten bieten. In Haslach an der Mühl entsteht nach Enns die erste dieser Einheiten am Land. Anlaufstelle für Patienten wird mit Beginn des Jahres 2018 das ehemalige Webereimuseum.

Die Haslacher finden unter einem Dach auch Gesundheitsangebote, wie psychologische Betreuung, Diätologie, Logopädie und Geburtshilfe. Spätestens Anfang 2018 soll diese Primärversorgungs-Einheit starten. Es wird laut Gebietskrankenkasse österreichweit die erste am Land sein.

Dort werden etwa die beiden Haslacher Hausärzte einziehen. „Mir war schon immer klar, dass es auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll ist, diese beiden Standorte zusammenzulegen. Wir haben bis jetzt immer zwei Praxisstandorte mit der gesamten Infrastruktur und Personalressourcen betrieben“, sagt Erwin Rebhandl, der Gemeindearzt von Haslach.

Hausarzt soll nicht ersetzt werden

Anfang 2018 werden die Ärzte und Therapeuten des ersten Primärversorungszentrums in Oberösterreich, das derzeit in Enns gebaut wird, schon gut ein Jahr lang praktizieren. Der Hausarzt soll durch dieses neue Modell nicht abgeschafft werden, so Gesundheitsreferent Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Er sieht darin viel mehr ein Zusatzangebot: „In den nächsten 14 Jahren wird ungefähr die Hälfte der niedergelassenen Ärzten im Pensionsalter sein. Ob wir diese Lücken füllen können, kann heute noch keiner prophezeien."

Entlastet Spitäler

Für Wolfgang Ziegler, selbst Hausarzt in Kremsmünster und stellvertretender Kuriensprecher für niedergelassene Ärzte bei der Ärztekammer liegt auf der Hand, dass die Primärversorgungseinheiten keine Hausärzte ersetzen können. Denn nicht alle Stellen werden nachbesetzt werden können. Aber: "Es macht Sinn, dass sich zum Beispiel drei praktische Ärzte zusammentun und einen vierten, dessen Stelle nicht mehr nachbesetzt werden kann, mitversorgen“, so Ziegler.

In Haslach sei auch deshalb im Sommer nach einer Pensionierung rasch ein neuer Arzt für die Stelle gefunden worden, weil dort die neue Primärversorungseinheit kommt. Das neue Modell würde auch die Ambulanzen der Spitäler entlasten, so Pühringer. Ob es das Modell für die Zukunft ist könne derzeit nicht gesagt werden. Man müsse abwarten wie es von den Ärzten und Patienten angenommen wird.

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