Jugendliche verbreiteten Pornovideo

Im Mühlviertel hat ein Pornovideo von Jugendlichen, nun ernsthafte Folgen für alle Beteiligten. Weil Minderjährige in dem Video beteiligt waren, sind Besitz und Verbreitung strafbar. Die Staatsanwaltschaft will in diesem Fall Strafen vermeiden.

Die Jugendlichen dürften sich der Folgen ihres Handelns nicht bewusst gewesen sein. Eine Schülerin aus dem Bezirk Freistadt bekam von einem deutschen Absender ein Pornovideo geschickt und schickte es weiter. Über Whatsapp verbreitete sich das Material blitzartig im Freundeskreis und darüber hinaus. Bis nach Deutschland fand der Film Verbreitung - und auch nicht nur unter Jugendlichen.

Sozialbetreuerin fand Video

Eine Sozialbetreuerin fand das Video schließlich auf einem Handy eines Zöglings und Schlug Alarm. Die Polizei hat an die 50 Handys, auf denen der Film abgespeichert war, beschlagnahmt. Gelinge es nicht, diese Videos endgültig zu löschen, dann müssen die Jugendlichen unter Umständen sogar mit der Vernichtung ihrer Smartphones rechnen, so die Rechtslage.

Es sollte wohl nur eine lustige Aktion sein. Dass sich die Jugendlichen mit der Verbreitung des Videos strafbar gemacht haben, hätten Sie nicht gewusst, sagte Petra Schimpl von der Polizeiinspektion Freistadt in einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag. „Einigen ist es nach und nach gekommen, dass das ein Blödsinn war; viele wollten das Video gar nicht bekommen und haben sich gleich entschuldigt.“

Gemeinnützige Arbeit statt Haft

Im schlimmsten Fall drohen den Jugendlichen eineinhalb Jahre Haft. Denn wer Pornobilder oder Videos von Minderjährigen anfertigt oder verbreitet, muss auch mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Die Staatsanwaltschaft will aber Anklagen vermeiden.

Im Falle einer Verurteilung sei es sinnvoller, wenn die Jugendlichen gemeinnützige Arbeit verrichten würden, heißt es von der Staatsanwaltshaft Linz. Es sei wichtig, Bewusstsein für das Thema zu schaffen, um einen solchen Fall in Zukunft zu vermeiden. Als Reaktion auf den Fall im Bezirk Freistadt versucht die Polizei nun verstärkt mit Schulen zusammenzuarbeiten. Jugendliche sollen in Präventionskursen über die sichere Nutzung von sozialen Medien aufgeklärt werden.