Landtag: UKH-Verbrennungsstation vor dem Aus

Mit Jahresende geht Verbrennungsspezialist Herbert Haller am Unfallkrankenhaus in Linz in Pension. Der Spezialstation droht damit das Aus. Wie es mit der Versorgung von Brandopfern in Oberösterreich weitergeht, war Thema im Landtag.

Herbert Haller gilt als Top-Mediziner in Sachen Verbrennungen. Nach einiger Zeit in Berlin kehrte er vor wenigen Jahren nach Linz ans UKH zurück. Jetzt geht er in Pension und damit droht der Spezialabteilung für schwere Verbrennungen das Aus. Denn, so führte Gesundheitsreferent Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) am Donnerstag auf entsprechende Anfragen von SPÖ und Grünen im Landtag aus - es werde ein neues Konzept für die Versorgung von Brandopfern geben. Der Grund: In den letzten Jahren habe es nur zwischen sieben und neun schwerstverletzte Patienten nach Feuerunfällen in Linz gegeben.

Gesundheitsministerin initiierte Expertengruppe

Vier Stationen für Brandopfer gebe es in Österreich, „aber nur bei einer werden wahrscheinlich die nötigen Fallzahlen erreicht, damit ein so spezielles Thema wie Brandopferversorgung operativ abgehandelt werden darf“. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) habe eine Expertengruppe mit der Neuplanung der Versorgung beauftragt, so Pühringer. Laut der Expertengruppe gehe es um Fallzahl zwischen 30 und 40 Patienten.

Eine Versorgung sozusagen „normaler“ Brandverletzungen werde so wie bisher in den regionalen Schwerpunktkrankenhäusern erfolgen, in den Unfallambulanzen, Hautabteilungen oder den Chirurgien, so Pühringer. Dort könnte auch in Zukunft eine Erstversorgung stattfinden - das alles hänge aber vom Konzept der Gesundheitsministerin ab.

Für Primare unattraktiv

Ob im UKH weiterhin eine Spezialabteilung für schwere Verbrennungen bestehen wird können, hänge nicht nur vom Geld, also von der Finanzierung durch den Betreiber die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA), ab, sagte Pühringer. Seiner Meinung nach werde das allergrößte Problem sein, dass sich für eine Kleinst-Brandopferversorgungsstelle kaum ein renommierter Primar meldet.

„Das hat halt in Linz Tradition gehabt“, so Pühringer.

Dass ein Ende der Verbrennungsstation die Medizinfakultät in Linz unattraktiver machen könnte, wie das die SPÖ in der Debatte gefragt hatte, glaubt Pühringer nicht.