Höhepunkte der Ars Electronica präsentiert

Unter dem Titel „Radical Atoms“ widmet sich die Ars Electronica von 8. bis 12. September in Linz Schnittstellen zwischen Bits und Atomen sowie den „modernen Alchemisten“, die dem Link zwischen Daten und Materie nachspüren.

Weitere Highlights: Die Vergabe der Goldenen Nicas, ein Drohnenschwerpunkt und eine prominent besetzte Flüchtlings-HelferInnen-Konferenz.

Neurotechnologie und Bio-Robotik

Die dem Festival den Namen gebende „Radical Atoms“-Ausstellung findet im Ars Electronica Center statt, wie am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Linz angekündigt wurde. Sie befasst sich damit, wie man das Digitale in die physische Welt implementieren kann. Beispiele gibt es bereits in der Neurotechnologie oder in der Bio-Robotik. Zu Gast ist Hiroshi Ishii vom Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT), der seit über 20 Jahren an neuen Interaktionsformen von Mensch und Maschine arbeitet.

Ausstellung „Alchemists of our Time“

Haupt-Location des Festivals ist aber - wie bereits im Vorjahr - das ehemalige Postverteilzentrum am Bahnhof, die „Postcity“. Hier findet u.a. ein Symposium zum Festivalthema statt, hier ist aber auch die Ausstellung „Alchemists of our Time“ zu sehen. „Wer sind die Menschen, denen wir zutrauen, den Schritt zu machen, dass Materie und Information vernetzt werden“, beschreibt Festival-Leiter Gerfried Stocker deren Fokus. Ebenfalls in der Postcity zu besichtigen sind die Schau zum „Starts“-Preis, der von Ars Electronica im Auftrag der EU-Kommission heuer erstmals ausgeschrieben worden ist, oder die „Interface Cultures“-Ausstellung, in der Studenten der Linzer Kunstuni verschiedene Materialien und deren zukünftige Potenziale untersuchen.

Mit Quadrocoptern auf Tuchfühlung gehen

In der Postcity können die Besucher zudem im Drohnenlabor mit Quadrocoptern auf Tuchfühlung gehen und bei Drohnenrennen zusehen - letztere sind eine Domäne der Jugend: So ist etwa die Nummer 20 der Weltrangliste erst acht Jahre alt. Die LED-bestückten Drohnen des Ars Electronic Futurelab haben aber auch im Donaupark einen großen Auftritt: Sie werden bei der Klangwolke am 10. September erstmals in Europa vor Publikum als 100er-Schwarm aufsteigen - „Drone 100“ ist eine Kooperation der Linzer Ideenschmiede mit Intel.

„HelferInnen-Konferenz“ in der Postcity

Mit im Programm ist auch die „HelferInnen-Konferenz“ in der Postcity, die nach dem Festival im Vorjahr zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert worden war und innerhalb einiger Monate mehr als 50.000 Transitflüchtlingen Obdach geboten hat. Mit dabei sind neben Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich, auch die Blogger Hussam Eesa, der mit seinen Berichten für die syrische Bürgerjournalistengruppe „Raqqa is Being Slaughtered Silently“ für internationales Aufsehen sorgte, und Hammed Khamis, der für seine Berichte über den „Dschungel von Calais“ für den Grimme Online Award 2016 nominiert wurde.

FM Einheit beim Festival-Opening

Das Festival-Opening wird vom deutschen Klangkünstler FM Einheit akustisch untermalt, der die 13 Meter hohen Postrutschen in der Postcity bespielt. Musikalischer Höhepunkt ist die Konzertnacht in der Gleishalle mit dem Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies.

Aktuelle Trends in der Animationsszene

Im OÖ Kulturquartier zeigt die „Cyber Arts Exhibition“ 32 der besten Arbeiten des Prix Ars Electronica - von der Spionage-Installation bis zum chirurgischen Do-It-Yourself-System. Beim Animation Festival im Central geht es um aktuelle Trends in der Animationsszene. Zur Verleihung der Goldenen Nicas am 9. September im Brucknerhaus wird u.a. der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Öttinger, erwartet.

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