Bergsteiger vor Kältetod gerettet

Lebensgefährlich unterkühlt und verletzt ist Dienstagabend ein 84-jähriger Bergsteiger am Warscheneck gefunden worden. Hüttenwirte schlugen Alarm, als der Mann nicht wie vereinbart ankam, was ihm vermutlich das Leben rettete.

Der Bergsteiger war bereits gegen 5.00 Uhr vom Linzer Haus auf der Wurzeralm (Bezirk Kirchdorf an der Krems) Richtung Warscheneck losmarschiert. Den Besitzern der Hütte versicherte der 84-Jährige, er würde sich auf Rückweg melden. Als sich im Laufe des Tages das Wetter zunehmend verschlechterte und er nichts von sich hören ließ, alarmierten die besorgten Hüttenwirte die Bergrettung.

Links Ramesch, mittig Warscheneck, rechts Toter Mann

wikipedia/Tigerente

Das Warscheneck im Toten Gebirge

Mit einem Großeinsatz von rund 50 Bergrettern wurde der Süd-Ost-Grat-Klettersteig abgesucht, den der Senior nehmen wollte. Gegen 18.00 Uhr konnte der 84-Jährige schließlich im Gipfelbereich gefunden werden. Er war gestürzt und nicht ansprechbar.

Lebensgefährliche 27 Grad Körpertemperatur

„Wir haben ihn gerade noch rechtzeitig gefunden“, sagte Wolfgang Peböck von der Bergrettung. Er muss schon vier oder fünf Stunden dort gelegen sein. „Bei nicht mehr als vier oder fünf Grad“, so Peböck. Die Körpertemperatur des Bergsteigers war bereits auf 27 Grad gesunken. Bei 20 Grad tritt laut Medizinern der Kältetod ein.

"... Haben ihn so warm wie möglich gehalten", sagte Wolfgang Peböck.

Die Retter hüllten ihn in Wärmedecken und hielten ihn trocken – beim letzten Tageslicht konnte er vom Hubschrauber nach Linz ins Krankenhaus transportiert werden, so Peböck. Der 84-Jährige liegt noch auf der Intensivstation, soll sich aber bereits auf dem Weg der Besserung befinden, so das Krankenhaus Mittwochvormittag. Trotz seines Alters sei der Bergsteiger körperlich fit, und auch seine Ausrüstung vorbildlich gewesen, so die Einsatzkräfte.