Kaum Kirschen und Marillen bei oö. Bauern

Von einem Totalausfall bei der heurigen Marillen- und Kirschernte hat die oö. Landwirtschaftskammer in einer Pressekonferenz am Mittwoch gesprochen. Ein durchschnittliches Ergebnis erwarte man für die Getreideernte.

Die Getreideernte in Oberösterreich wird heuer im Gegensatz zu dem gutem Ergebnis im übrigen Österreich nur durchschnittlich ausfallen, so der Präsident der oö. Landwirtschaftskammer, Franz Reisecker und der Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion, Christian Krumphuber. Mit 790.000 Tonnen liege das Ergebnis mengenmäßig im fünfjährigen Schnitt. Vor allem bei der Wintergerste blieb trotz Zuwachs an Anbaufläche der Ertrag mit 240.000 Tonnen stabil.

„Enttäuschendes Preisniveau“

Auch das Preisniveau von 130 Euro pro Tonne sei enttäuschend. Als Ursache nannte Krumphuber das zu feuchte Frühjahr. Die starken Unwetter der letzten Monate hätten jedoch allgemein keine großen Ernteschäden angerichtet, da die Gewitter nicht großräumig sondern eher lokal waren. Der späte Frost im April hingegen setzte den Obstbauern zu. Die Marillen- und Kirschernte fiel dort daher aus.

Ölkürbis

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OÖ liefert Kürbisse in die Steiermark

Ölkürbis „explodiert“

Positiv überrascht zeigte sich Krumphuber von der Rapsernte. Mit 3.500 bis 3.800 Kilogramm pro Hektar liege man in Oberösterreich etwa zehn Prozent über den Erträgen des Vorjahres. Für den Mais, im Vorjahr der Hitze zum Opfer gefallen, erwartet die Landwirtschaftskammer eine sehr gute Ernte.

Nahezu „explodiert“ sei der Anbau von Ölkürbis. Hier kam es zu einem Flächenzuwachs von 170 Prozent auf aktuell 1.900 Hektar. Die Früchte werden vor allem in die Steiermark verkauft. Das gewonnene Öl darf jedoch nicht als steirisches Kernöl verkauft werden.

Weltweit gute Ernten sind „Wermutstrofen“

Die globale Getreide-, Mais- und Ölsaatenernte werde heuer zum vierten Mal in Folge überdurchschnittlich gut sein und mit 730 Mio. Tonnen knapp über dem Bedarf geschätzt, sagte Reisecker. Das wiederum betrachtete er aber als einen „Wermutstropfen“, da der Preisdruck damit zunehmen könne.

Beim größten Weizenproduzenten der Welt, der EU (156 Mio. Tonnen), sieht er aber noch ein „großes Fragezeichen“. Während die Ernte in Osteuropa top verlief, sei die Situation in Frankreich, mit 69 Mio. Tonnen der größte Produzent in der EU, „nahezu katastrophal“. Daher könne noch nichts über die Qualitäten und damit über den Preis gesagt werden, erklärte Krumphuber.