Linz führend bei Herz-OPs an Ungeborenen

Mehr als 100 Operationen im Mutterleib an den Herzen ungeborener Kinder haben Spezialisten des Kepler-Universitäts-Klinikums durchgeführt. Linz gilt damit bei solchen Eingriffen weltweit zusammen mit Boston (USA) als führend.

Allein im ersten Halbjahr haben die Linzer Spezialisten zehn dieser komplizierten Eingriffe durchgeführt, bei denen eine Nadel durch den Bauch der Mutter bis ins Herz des Babys eingeführt werden muss. Es gehe dabei um viel, sagt der Pränatalmediziner Wolfgang Arzt. Die Nadel müsse, ohne Fruchtblase oder Placenta zu beschädigen, bis zum Herz geführt werden.

Erste Operation vor 16 Jahren

Seit dem ersten Eingriff im Jahr 2000 hat der Pränatalmediziner gemeinsam mit dem Kinderkardiologen Gerald Tulzer mehr als 100 dieser Operationen durchgeführt. Da jenes Ungeborene ein Herzversagen aufgrund einer verschlossenen Herzklappe bekommen hatte und die Gefahr bestand, dass es stirbt, habe man sich damals zu dieser Operation entschieden.

„Wir waren glücklich, dass wir es geschafft haben“, so Pränatalmediziner Wolfgang Arzt

Kinder erhalten künstliche Herzklappe

Heute gelte Linz in der Fachwelt bei diesem Eingriff als führend, so Arzt. Immerhin würden acht von zehn solcher Operationen die sogenannte Pulmonalklappe an der rechten Herzkammer betreffen. Nach der Geburt erhalten die Kinder meist eine künstliche Herzklappe, ohne Operation würden sie mit nur einer Herzkammer geboren werden oder sogar sterben.