„Atommülllager auch Gefahr für Österreich“

In Deutschland wird nach wie vor nach einem Endlager für Atommüll gesucht. Zuletzt war auch ein Standort in Niederbayern, nur rund 30 Kilometer vom nördlichen Innviertel entfernt, im Gespräch. Laut Atomexperten hätte dieses Lager Auswirkungen auf Österreich.

In bayerischen Medien wurde zuletzt auch über einen Standort in Saldenburg in Niederbayern spekuliert. Der 2.000-Einwohner-Ort liegt nur rund 30 Kilometer vom Bezirk Schärding entfernt. Das dortige Granitgestein könnte sich eignen, um den Atommüll zu lagern, heißt es.

Radioaktivität über Landesgrenzen

Ein so nahe an der österreichischen Grenze liegendes Atommüllendlager wäre durchaus eine Gefahr, sagt die Atomexpertin Gabriele Mraz vom Ökologie-Institut, denn die radioaktiven Stoffe können mit der Zeit aus dem Berg, in dem sie gelagert werden, auswaschen. Und das könne auch zu Emissionen über die Luft führen, denn Radioaktivität macht vor Landesgrenzen nicht Halt, so die Expertin: „Wenn man einen Bergstock auswählt, der bei Austritten in die Donau entwässert, dann kann auch ein Eintrag von Radioaktivität nach Österreich kommen.“

Zwischenlager keine Lösung

Noch ist es aber zu früh sich Sorgen zu machen, denn bei der wohl noch jahrelangen Suche nach einem Platz für abgebrannte, aber noch radioaktive Brennstäbe kommen auch zahlreiche weitere Standorte in Frage. Bayern stemmt sich jedenfalls gegen ein Endlager. Zu viel Zeit sollte man sich laut Atomexpertin Gabriele Mraz jedoch nicht lassen, denn auf Dauer sind die derzeitigen Zwischenlager keine Lösung. Eines befindet sich beim Atomkraftwerk Isar, nur rund 100 Kilometer von Braunau entfernt und in der Einschlugschneise des Münchener Flughafens gelegen.

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