Diskussion um Atommüllendlager

Wohin mit dem Atommüll? Diese Frage stellt sich derzeit Deutschland und ist auf der Suche nach einem geeigneten Platz, um den gefährlichen Müll zu lagern. Dabei sind nach wie vor Standorte in der Nähe von Oberösterreich im Spiel.

Die Suche nach einem geeigneten Platz für den Atommüll erinnert ein wenig an das Spiel mit dem schwarzen Peter - keiner will ihn. Rund 30.000 Kubikmeter hoch radioaktiver Atommüll müssen in den kommenden Jahrzehnten jedoch irgendwo in Deutschland eingelagert werden. Das entspricht einer Größe von etwa zehn Sportschwimmbecken.

Lagerung in Salz-, Ton- oder Granitgestein möglich

Die ausgedienten Brennstäbe werden in speziellen Behältern gelagert, so genannten Castoren, und sind rund 100 Grad heiß. Dazu kommen noch 300.000 Kubikmeter, das sind weitere 100 Schwimmbecken, von schwächer strahlendem Atommüll. Der ganze Müll kann nur unter der Erde in Salz-, Ton- oder Granitgestein gelagert werden, so die deutsche Regierung, gesucht wird ein Platz für sage und schreibe eine Million Jahre.

Lager nur rund 30 Kilometer vom Innviertel entfernt

Neben zahlreichen weiteren Standorten ist auch die 2.000-Einwohner-Gemeinde Saldenburg in Niederbayern wieder ins Gespräch gekommen. Im dortigen Granitgestein könnte ein Endlager für den Atommüll entstehen, befürchtet die lokale Politik. Das Lager wäre quasi vor der oberösterreichischen Haustüre, Saldenburg liegt nur etwas mehr als 30 Kilometer vom nördlichen Innviertel entfernt.

Zwischenlager beim AKW Isar

Die bayrische Landespolitik stemmt sich laut deutschen Medienberichten gegen ein Endlager und entschied, dass Granit als Lagergestein nicht in Frage kommt, damit nahm sich der Freistaat selbst aus dem Spiel. Das kommt in Berlin nicht gut an, denn Bayern war einer der größten Abnehmer von Atomstrom in der Vergangenheit. Bevor es ein Atommüllendlager gibt, liegt der radioaktive Müll in Zwischenlagern. Eines befindet sich beim Atomkraftwerk Isar, nur rund 75 Kilometer von Braunau entfernt.

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