Landesgericht wird zu Theaterbühne

Der große Schwurgerichtssaal am Landesgericht Linz ist Bühne für die Schauspielproduktion „Terror“ von Ferdinand Schirach, in der ein Kampfpilot entscheiden muss, ob 164 Passagiere oder 70.000 Stadionbesucher überleben sollen. Auch das Publikum spielt mit.

Der Bundeswehrpilot Lars Koch muss eine Entscheidung treffen und sich für diese später vor Gericht verantworten: Kann man das Leben von 164 Passagieren im Flugzeug gegen jenes von 70.000 Stadionbesucher in die Waagschale werfen? Ob er verurteilt wird, entscheidet schließlich das Publikum.

Theaterbesucher müssen durch Schleuse

Das theater@work zeigt das Stück als erste Bühne in Österreich und hat dafür auch die passende Bühne gefunden: den großen Schwurgerichtssaal am Linzer Landesgericht. Auch wenn am 10. Mai ab 19.30 Uhr Theater gespielt wird, müssen die Besucher die Sicherheitsschleusen am Eingang passieren - und werden deshalb gebeten mindestens eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn zu kommen.

Autor und Strafverteidiger

Ferdinand von Schirach arbeitet in Berlin als Schriftsteller, Anwalt und Strafverteidiger. Zu seinen prominentesten Mandanten gehörten das frühere Politbüro-Mitglied Günter Schabowski oder der BND-Spion Norbert Juretzko. Nach mehreren Bänden mit Kurzgeschichten und Romanen („Schuld“, „Der Fall Collini“) wurde im Vorjahr mit „Terror“ sein erstes Theaterstück - zeitgleich in Frankfurt und Berlin - uraufgeführt. Die Abstimmungsergebnisse der Schöffen waren übrigens in den deutschen Aufführungen unterschiedlich, es gab jedoch eine Tendenz zum Freispruch.

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