Rotes Kreuz: Halbe Million Flüchtlinge betreut

Am 5. September 2015 ist das Rote Kreuz vor eine große Herausforderung gestellt worden. 500.000 Flüchtlinge mussten plötzlich versorgt werden. Nicht absehbar war aber, dass daraus rasch fast eine halbe Million Flüchtlinge wurde.

491.793 Flüchtlinge wurden seit Anfang September von den angestellten vor allem aber von den vielen ehrenamtlichen Helfern des Roten Kreuzes in Oberösterreich versorgt. Fast 160.000 Flüchtlinge verbrachten auf ihrer Durchreise Richtung Deutschland eine Nacht in Oberösterreich. An Spitzentagen wurden bis zu 9.000 Menschen gezählt. Alle Transitflüchtlinge wurden zumindest mit Essen, Trinken und einem Hygienepaket versorgt - für die Kinder wurden Spielmöglichkeiten geschaffen, viele wurden mit Kleidung versorgt.

Größte Herausforderung: Aufbau von Strukturen

Beim Roten Kreuz ist man stolz darauf, diese Aufgabe gemeistert zu haben, wobei man durchaus vor große Herausforderungen gestellt wurde. Die größte war laut Rot-Kreuz-Präsident Walter Aichinger in den ersten Wochen, der Aufbau der Organisation und die Hilfe richtig zu strukturieren: „Gottseidank gibt es hier sehr viel Fachwissen bei den beruflichen und auch den freiwilligen Mitarbeitern und daher ist es auch gelungen an vielen Stellen in Oberösterreich die Betreuung sehr effizient zu gestalten.“

123 Arbeitsjahre in fünf Monaten

Tausende Freiwillige beteiligten sich an der Hilfe, ohne sie wäre die umfassende Betreuung auch nicht möglich gewesen, ergänzte Landesrettungskommandant Christoph Patzalt. Mehr als 260.000 Einsatzstunden habe man für die Flüchtlingshilfe aufgebracht, das entspricht immerhin 123 Arbeitsjahren innerhalb von fünf Monaten - 3.200 Mitarbeiter des Roten Kreuzes waren im Einsatz, 120 wurden sogar in Form von befristeten Dienstverhältnissen angestellt.

Finanzielle Unterstützung des Bundes

Die Hilfe wäre ohne die finanzielle Unterstützung des Bundes nicht möglich gewesen. Ein genauer Betrag konnte noch nicht genannt werden, die Gesamtsumme dürfte aber bei einigen Millionen Euro liegen. Neben der Zufriedenheit mit dem Bund wurde vom Roten Kreuz auch die reibungslose Zusammenarbeit mit der Polizei gelobt.

Lage inzwischen entspannt

Inzwischen hat sich die Lage völlig entspannt und derzeit werden in Oberösterreich keine Transitflüchtlinge mehr betreut. Um aber für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, stehen auch jetzt noch 600 Betreuungsplätze bereit.

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