Schlepper weichen auf neue Routen aus

In Haid bei Ansfelden sind vier mutmaßliche Schlepper aus Mazedonien festgenommen worden, in Schärding zwei Algerier. Die Polizei geht davon aus, dass die Schlepper nach der Schließung der Balkan-Route auf andere Routen ausweichen werden.

Bei der Vernehmung auf der Polizeiinspektion Münzkirchen in Esternberg entschieden sich die beiden Algerier für die Flucht nach vorne. Sie stellten einen Asylantrag. Der 20-Jährige und sein um zehn Jahre älterer Begleiter waren wegen des Verdachts der Schlepperei festgenommen worden. Sie wurden auf freiem Fuß angezeigt und müssen sich demnächst wegen Urkundenfälschung vor Gericht verantworten. Die beiden Männer hatten gefälschte belgische Identitätskarten bei sich.

Vier Schlepper in Ansfelden verhaftet

Vier mutmaßliche Schlepper aus Mazedonien sind dieser Tage von Sondereinheiten der Polizei in Haid bei Ansfelden verhaftet worden. Die Männer im Alter von 35, 40, 41 und 43 Jahren sollen vor mehr als einem Jahr im Konvoi acht Schlepperfahrten von Ungarn nach Österreich und weiter nach Deutschland durchgeführt haben. Das Quartett soll laut Polizei einer kriminellen Vereinigung angehören. Ein Mittäter ist auf der Flucht. Die vier Beschuldigten sitzen derzeit in der Justizanstalt Linz in Haft. Ermittler des Landeskriminalamtes und Fahnder aus Deutschland hatten die Verdächtigen schon seit Längerem im Visier.

Verschiebung der Schlepperrouten

Derzeit stellt sich die Frage, ob das Schlepperwesen nach der Schließung der Balkan-Route wiederaufblühen könnte. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Ich würde jetzt von diesen zwei Fällen, die wir in den letzten Tagen gehabt haben, nicht auf einen Trend schließen. Andererseits kann man es nicht ausschließen. Die Menschen machen sich auf den Weg und sind bereit, ihr Hab und Gut einzusetzen. Da wird es natürlich wieder dazu kommen, dass man sich wieder Schleppern bedient.“

„Leichte Bewegungen in Ungarn feststellbar“

Es sei davon auszugehen, dass es zu einer Verschiebung der Route kommt, so Pilsl: „Zum einen rechnen wir damit, dass ja auch die Südroute über Lampedusa jetzt wiederaufleben wird und wir einen Andrang über Tirol zu verspüren haben werden. Aber auch in Ungarn stellen wir leichte Bewegungen fest, und dort werden an den Außengrenzen verstärkte Kontrollen gemacht.“

Pilsl rechnet nicht damit, dass das Schlepperwesen wieder solche Dimensionen annimmt wie im Vorjahr. Man sei aber trotzdem gerüstet, so Pils.

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