Anschober: Zahl der Asylbescheide wird steigen

Die Zahl der Menschen mit Asylbescheid oder subsidiärem Schutz wird in Oberösterreich in den kommenden Monaten deutlich ansteigen, so Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) am Donnerstag in Linz.

Derzeit leben in Oberösterreich 13.638 Asylwerber in 462 Quartieren und rund 350 Gemeinden, so Anschober. Es handle sich weiterhin besonders viele Afghanen, die in Österreich um Asyl ansuchen. An zweiter und dritter Stelle kämen Syrer und Iraker. Viele der im Vorjahr nach Oberösterreich gekommenen Asylwerber werden voraussichtlich einen positiven Asylbescheid erhalten.

Integration ab erstem Tag

Wichtig sei daher die Integration bereits ab dem ersten Tag nach dem Asylantrag - die durchschnittlich eineinhalb Jahre Wartezeit müsse man unbedingt nützen, so der Politiker. Und zwar nicht nur mit Deutschkursen, sondern auch dem Vermitteln klarer Regeln für das Zusammenleben in Österreich - also etwa Verfassungsgrundsätze, Menschenrechte und die Gleichstellung von Mann und Frau.

Konsequenzen beim Verstößen

Bei Verstößen gegen die Regeln ist Anschober für Konsequenzen: bei einer Strafe von mehr als einem Jahr Freiheitsentzug soll, wenn es nach ihm geht, der Aufenthaltstitel verloren gehen. Nach einem positiven Asyl-Bescheid ziehen viele in die Städte Wels, Linz, Ansfelden oder Wien zu Verwandten oder Freunden, weil sie dort leichter Arbeit und Wohnungen finden können.

„Menschen in den Gemeinden halten“

Laut Anschober werde es besonders wichtig sein, diese Menschen in den Gemeinden zu halten - denn sie seien bereits integriert und eine Bereicherung für die Kommunen. Generell sei der Wille von Asylwerbern enorm, sagt der Integrationslandesrat. Sie seien sich der Chance bewusst, in einem friedlichen, hochstehenden Land leben zu können.

Kritik von FPÖ

Offenbar habe Anschober den Ruf seines Parteikollegen Peter Pilz gehört, der die eigene Partei wegen der laschen Integrationspolitik gerügt habe, so der freiheitliche Klubobmann Herwig Mahr. Es sei ohnehin längst an der Zeit gewesen, dass sich die Grünen von ihren gutmenschlichen Träumereien verabschieden, so Mahr.