LENTOS zeigt Raritäten aus Depot

Auf eine unkonventionelle Art hat das Kunstmuseum LENTOS wieder seine jüngste Schau zusammengestellt. Bereits zum dritten Mal haben Künstler Werke aus den LENTOS-Depots ausgesucht - einige davon waren noch nie zu sehen.

Das LENTOS verfügt über 1.700 Gemälde und Skulpturen, rund 13.500 Grafiken und 1.300 Beispiele künstlerischer Fotografie und deckt damit Kunstschaffen aus den vergangenen 150 Jahren ab. Drei Kuratoren und drei Künstler - Özlem Altin aus Berlin, Verena Dengler aus Wien sowie der gebürtige Salzburger Hans Kupelwieser stellten die Schätze aus den Depots zu spannenden Themenräumen zusammen, die ab Freitag geöffnet ist.

Andy Warhol: Marilyn, 1967

Bildrecht Wien, 2016

Ein Marilyn Monroe-Foto hat Andy Warhol in zahlreichen Farbzusammenstellungen interpretiert

Verschiedene Themenkomplexe

Es geht um das Selbstbild von Künstlerinnen, um den Körper der Frau, der sich dem direkten Blick entzieht. Es geht um Machtansprüche der Männer in der Kunst und um Arbeiten, die noch niemals zuvor gezeigt wurden.

Keith Haring - Red – Yellow – Blue No Portrait of Martin, 1987

LENTOS Kunstmuseum Linz

Keith Haring schuf 1987: Red – Yellow – Blue No Portrait of Martin

Auch virtuelle Reise möglich

Insgesamt 165 Arbeiten sind zu sehen, u.a. von Keith Haring, Gottfried Helnwein, Maria Lassnig, Andy Warhol, Oskar Kokoschka, Siegfried Anzinger, Man Ray und Tony Cragg. Außerdem lädt ein digitales Medienkunstwerk über zwölf WLAN-Stationen, zu einer virtuellen Reise durch die Sammlung ein.

VALIE EXPORT - Ohne Titel, aus dem geometrischen Skizzenbuch der Natur, 1981

Bildrecht Wien, 2016

Valie Exports Foto aus 1981 hat keinen Titel

„Zu schade für die Lade“

Im Grafikraum werden unter dem Titel „Zu schade für die Lade“ abwechselnd Arbeiten sehr bekannter Künstler und auch neue Entdeckungen gezeigt. Eingegangen wird auch auf die Wurzeln des LENTOS: So sind auch zwei Porträts aus der Gurlitt-Sammlung von Anton Romako, die das Museum als Dauerleihgabe besitzt.

Die von der Stadt Linz 1953 aus der privaten Kunstsammlung von Wolfgang Gurlitt erworbenen Werke, stellten sich zum Teil als problematisch heraus. Das Museum betreibt intensive Herkunftsforschung, seit 2003 sind 13 Werke an die rechtmäßigen Eigentümer restituiert worden.

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