Aus für Linzer Eisenbahnbrücke – Staus erwartet

Bald erwarten Verkehrsexperten in Linz mehr Stau, wenn es statt drei nur noch zwei Donauquerungen gibt. Die Eisenbahnbrücke wird am 27. Februar endgültig gesperrt. Auch beim Westring gibt es neue Hindernisse, hieß es.

In vier Wochen wird die Eisenbahnbrücke endgültig gesperrt. Zwei Tage später beginnt ihre Demontage. Dem neuen Linzer Verkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ) bleibt in den nächsten paar Wochen nur noch Schadensbegrenzung, denn eine Alternative zur Eisenbahnbrücke gibt es nicht. 14.000 Fahrzeuge täglich müssen sich dann eine andere Route über die Donau suchen - über die ohnehin schon überlastete Nibelungenbrücke oder die Voestbrücke.

Eisenbahnbrücke von oben

fotokerschi.at/luftbildaufnahmen-winkler.at

Eisenbahnbrücker im Dezember 2015

Es gebe nur noch die Möglichkeit verkehrspolizeiliche Maßnahmen zu treffen, um den Verkehr in Fluss zu halten, so Hein zum ORF OÖ.

Linzer sollen Öffis nutzen

Nach wie vor hofft man, dass vor allem Linzer Autofahrer auf Bus oder Straßenbahn umsteigen werden, auch wenn manche Tickets mit Jahresbeginn teurer statt billiger geworden sind. Jedenfalls versucht man mit einer Umkehrschleife für die Straßenbahnlinie 1 in Urfahr die Frequenz zu erhöhen, um so mehr Fahrgäste befördern zu können.

Für Park and Ride Anlagen fehle laut Hein schlichtweg die Zeit. Für die neue Brücke ist übrigens noch nicht einmal ein Plan eingereicht worden. Damit beginnen die Verfahren erst nach dem Abriss - Dauer: mindestens ein Jahr.

Projektsieger, Archtektenbüro Marc Mimram Paris

Stadt Linz

Projektsieger für die neue Eisenbahnbrücke ist das französische Architektenbüro Marc Mimram aus Paris

ASFINAG: Westring verzögert sich

Und auch bei einem Großprojekt gebe es laut Hein neue Schwierigkeiten. Geplant war, dass mit der neuen und vierten Donaubrücke - dem Westring - der Linzer Verkehr entlastet werde. Doch bei der ASFINAG hieß es jetzt, man sei inzwischen rund ein Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan für den Westring. Und niemand könne sagen, ob es heuer überhaupt noch einen Baubeginn geben wird.

Neue Einsprüche der Gegner

Denn beim Verwaltungsgerichtshof liegen neue Einsprüche der Westringgegner und das Gericht kann absolut nicht sagen, wann es eine Entscheidung darüber treffen wird. Die Materie sei so unglaublich komplex, hieß es. Einmal mehr wurden laut ASFINAG neue Gutachten bestellt.

Karte des Westrings (A26)

APA

Gerda Lenger (Bürgerintiiative gegen den Westring) sagte, sie würde bis zur letzten Instanz gehen, um den Bau zu verhindern.

Baubeginn: „Wahrsagerei“

Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) sprach von einer bedauerlichen Bauverzögerung. Wann man nach 25 Jahren Diskussion über die vierte Linzer Donaubrücke zu bauen beginnen kann, das traue er sich aber auch nicht vorauszusagen: „Ob es heuer noch zu einem Spatenstich kommt, ist Wahrsagerei“. Er bedauere es nur, so Steinkellner, dass sich der ursprünglich Spatenstich am 25. Juli 2015 bereits um mindestens ein Jahr verschoben habe.

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Verkehrschaos in Linz

ORF-Redakteur Gernot Ecker hat sich für die Sendung Oberösterreich heute ein Bild von der Situation gemacht.

2019 zwei neue Brücken

Dass es auch anders gehen könnte, zeigt das Projekt zur Sanierung die Voestbrücke, die 2021 geplant ist. Aber schon 2017 investiert die ASFINAG 100 Millionen in zwei neue Bypassbrücken, die bei teilweisen Sperren während der Bauphase den Verkehr trotzdem reibungslos fließen lassen sollen. Diese Bypassbrücken sollen 2019 fertig sein und auch nach der Sanierung weiter zur Verfügung stehen.

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