Zahl der Betretungsverbote steigt

2.200 Menschen haben 2015 wegen gewalttätigen Partnern beim Gewaltschutzzentrum OÖ um Hilfe angesucht. Allein zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag wurden 43 Betretungsverbote verhängt, so viel wie nie zuvor.

Jetzt zu Jahresbeginn gibt es im oberösterreichischen Gewaltschutzzentrum besonders viel zu tun. Zu den Feiertagen ist in vielen Familien die Situation außer Kontrolle geraten, so Geschäftsführerin Maria Schwarz-Schlöglmann: „Wir führen das darauf zurück, dass zu den Feiertagen oft versucht wird, die Tage gut über die Bühne zu bringen und nach den Feiertagen oft der Schritt in die Beratung gemacht wird.“ Insgesamt wurden allein zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag 43 Betretungsverbote ausgesprochen, so Schwarz-Schlöglmann: „Am meisten zu tun haben wir mit Körperverletzungen und gefährlichen Drohungen.“

„Opfer werden oft jahrelang erniedrigt“

2.200 Klienten, zum größten Teil Frauen, die von ihren Partnern über eine längeren Zeitraum hinweg geschlagen und misshandelt wurden, wurden 2015 hier im oberösterreichischen Gewaltschutzzentrum betreut. Hier wird versucht, den meist sehr eingeschüchterten Opfern zu zeigen, wie ein Leben ohne Gewalt möglich ist, so die Gewaltpädagogin Silvia Klaffenböck: "Die Opfer leben ja oft über Jahre in einer Situation, in der sie nur niedergemacht, beschimpft und beleidigt werden. Sie müssen auch wieder eine Sicht auf die Dinge bekommen, was ihnen schon alles passiert ist. Denn die Opfer haben oft schon eine ganz verquere Wahrnehmung, was noch normal ist und was nicht.“

1.115 Betretungsverbote im Vorjahr

Und die Zahl der Betretungsverbote steigt weiter. Im Vorjahr waren es 1.115, um 70 mehr als 2014. Hilfesuchende können sich direkt an das Gewaltschutzzentrum in der Stockhofstraße in Linz oder eine der vier Regionalstellen wenden.

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