Insolvenzen: 2015 mehr Arbeitsplätze verloren
Die Insolvenz der Ring-Bäckerei im Juni und die der Zielpunkt-Kette kurz vor Ende des Jahres waren die wuchtigsten Paukenschläge für die heimische Wirtschaft im Jahr 2015. Neben dem Mutterunternehmen Ring schlitterten auch Tochtergesellschaften wie die Salzkammergut-Bäckerei mit in die Pleite. Die Zielpunkt-Insolvenz mit Passiva von 237 Millionen Euro war die größte des Jahres in ganz Österreich.
Zielpunkt traf vor allem Wien und NÖ
Waren bei der Ring-Brot-Pleite mehr als 400 Arbeitnehmer betroffen, kostete die Zielpunkt-Pleite noch einmal deutlich mehr Arbeitsplätze, der allergrößte Teil davon verteilt sich auf Wien und Niederösterreich. Trotz solcher Hiobsbotschaften ist aber die Zahl der Firmenpleiten in Summe gesunken. 599-mal mussten oberösterreichische Unternehmen Konkurs anmelden - das ist ein Rückgang von 8,5 Prozent - vor allem aber der niedrigste Wert seit dem Jahr 1995.
„Kein Anziehen der Konjunktur erkennbar“
An dieser an sich positiven Entwicklung könne man aber kein Anziehen der Konjunktur erkennen, sondern es handle sich um eine Kombination von Stagnation und niedrigen Zinsen, so der Kreditschutzverband - und angesichts der niedrigen Rohstoffpreise und weiter niedriger Zinsen sei auch heuer kaum mit einem wesentlichen Anstieg der Insolvenzen zu rechnen.
Weniger Privatkonkurse in Oberösterreich
Im Gegensatz zur bundesweiten Entwicklung ist laut KSV 1870 in Oberösterreich auch die Zahl der Privatkonkurse gesunken. Rund 1.100 Privatkonkurse wurden 2015 in Oberösterreich eröffnet - immerhin um 3,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Betrachtet man aber das gesamte Bundesgebiet, dann sind die Privatkonkurse auf etwa 8.900 angestiegen.
Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung in diesen Fällen liegt bei etwas über 63.000 Euro. Für das eben erst begonnen Jahr rechnet der Kreditschutzverband mit einem weiteren, wenn auch leichten, Anstieg bei den Privatkonkursen - es werden österreichweit wohl mehr als 9.000 sein.