Bauern hoffen auf „besseres“ 2016

Die oberösterreichischen Bauern werden dem Jahr 2015 wohl nicht nachtrauern. Sinkende Preise in fast allen Bereichen, dazu die Trockenheit - fast das gesamte Jahr. 2016 könne eigentlich nur besser werden, hoffen die Bauern.

Unterm Strich lautet das Ergebnis für die heimischen Bauern minus 2,6 Prozent. Um diesen Prozentsatz dürfte das durchschnittliche Einkommen der Bauern in diesem Jahr nach ersten Schätzungen der Statistik Austria sinken.

„Summe von Herausforderungen“

Die Gründe sind eine Summe von Herausforderungen, denen sich die Bauern in diesem Jahr stellen mussten, erklärt Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer: Da wäre einmal das seit dem Sommer 2014 laufende Importembargo von EU-Lebensmitteln durch Russland. Das hat unter anderem Auswirkungen auf den Schweinemarkt - in Oberösterreich ganz besonders wichtig.

Mit 1,13 Euro für eine Kilo Schweinefleisch und 1,65 Euro je Kilo Ferkel wurden zuletzt mehrjährige Tiefststände bei den Preisen erreicht. Kostendeckend zu arbeiten sei mit diesen Preisen für immer weniger Bauern möglich.

Milchpreis „deutlich unter Erwartungen“

Die Schweinebauern sind nicht alleine. Auch der Milchpreis liegt mit 30 bis 31 Cent je Kilo Milch deutlich unter den Erwartungen. Mehr erlösen konnten die Produzenten von Spezialprodukten wie Bio- oder Heumilch.

Getreide- und Rübenbauern litten unter Trockenheit

Bleibt noch die dominierende Trockenheit in diesem Jahr. Darunter hatten Getreide- und Rübenbauern zu leiden. Die Ernteausfälle lagen bei 20 bis 30 Prozent bei Mais oder Zuckerrüben. Die Trockenheit machte aber auch dem Wald zu schaffen: Die Folge war ein Kreislauf aus vermehrtem Befall durch den Borkenkäfer, daraus resultierend mehr Holzschlag und dadurch sinkende Preisen.

Nur bei den Rinderbauern brachte das Jahr leichte Preissteigerungen. Für 2016 hofft Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker auf stabile Rahmenbedingungen, auch weil die neuen EU-Förderprogramme im kommenden Jahr voll anlaufen.