Energie AG: Weniger Umsatz und mehr Gewinn

Der Umsatz der Energie AG ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 8,6 Prozent auf 1,57 Mrd. Euro gesunken. Der Gewinn stieg hingegen um 16,2 Prozent auf 118,9 Mio. - aufgrund der Neuausrichtung und Sparmaßnahmen.

Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner beklagte, dass die Branche unter „unkoordinierten Markteingriffen der Politik“ leide, unter einem „aus dem Ruder gelaufenen Förderregime bei den erneuerbaren Energien“, vor allem in Deutschland, sowie unter dem CO2-Zertifikatshandel, der nur mehr Zusatzkosten, aber keine ökologische Steuerung mehr bringe.

„All-Time-Low“ bei Großhandelsstrompreis

Der Großhandelsstrompreis sei mittlerweile unter die „psychologisch wichtige“ Hürde von 30 Euro pro Megawattstunde gesunken, ein „All-Time-Low“. „Unter diesen Rahmenbedingungen ist es ein mehr als gutes Ergebnis“, ist Windtner mit den Zahlen der EAG zufrieden, „es war eines der herausforderndsten Jahre bisher“.

Zu diesen wirtschaftlichen Parametern kam noch ein sehr milder Winter und eine Wasserführung, die um 9 Prozent unter dem langjährigen Mittel lag. Dass der oberösterreichische Landesversorger im Geschäftsjahr 2014/15 (1. Oktober bis 30. September) dennoch ein Plus beim Ergebnis eingefahren hat, führt Windtner auf die gelungene Neuausrichtung des Konzerns, Synergieeffekte aus der Integration der OÖ. Ferngas und das Greifen von Effizienzmaßnahmen zurück. Der konsolidierte Personalstand betrug im Geschäftsjahr 4.308 Vollzeitäquivalente (minus 2,8 Prozent). Zum Stichtag Ende September arbeiteten 4.349 Beschäftigte in vier Ländern für die EAG.

Netz und Wasser weitgehend stabil

Zum Plus hat vor allem das Segment Energie beigetragen. Netz und Wasser blieben weitgehend stabil, bei der Entsorgung ging es aufgrund nichtmonetärer Einmaleffekte bergab. Intensiviert wurden Contracting-Modelle im Bereich Wärme mit mehr als 25 neuen Heizzentralen. Zunehmend gefragt seien auch Energiedienstleistungen, etwa die im Zuge des Bundesenergieeffizienzgesetzes erforderlichen Energie-Audits und die Bewertung von Energieeffizienzmaßnahmen. Eine „SoKo Innovation“ soll neue Kundenbedürfnisse und Technologien - und damit letztlich neue Umsatzquellen - erschließen. Drei Pilotprojekte wurden entwickelt. Zum Inhalt hieß es nur: „Work in progress.“

Strom zu 95 Prozent aus Wasserkraft

Die Stromerzeugung stammte im abgelaufenen Geschäftsjahr zu mehr als drei Viertel aus erneuerbaren Energieträgern, davon rund 95 Prozent aus Wasserkraft, der Rest aus Photovoltaik, Wind und Biomasse. Die thermischen Stromerzeugungsanlagen waren wie in den Vorjahren aufgrund der herrschenden Marktpreissituation nur eingeschränkt in Betrieb. Das Steinkohlekraftwerk Riedersbach soll im Frühjahr 2016 stillgelegt werden, weil die Logistik zu teuer kommt. Pläne, dort auf Gas umzurüsten, sind zwar fertig und genehmigt, bleiben aber mangels Rentabilität vorerst in der Schublade.

Im Bereich erneuerbare Energien wurden 2014/15 fünf Photovoltaik-Contracting-Projekte mit 790 kWp sowie Beteiligungen an drei Windparks und einem Entwicklungsprojekt realisiert. Zudem hat die EAG im März 14,7 Prozent an der Windpark Munderfing GmbH erworben. An der neugegründeten Windpower EP GmbH, die an drei Standorten in Niederösterreich Windparks betreibt und entwickelt, hält sie 50 Prozent.

60 Cent pro Aktie Dividende

Als Dividende schüttet die EAG erneut 53,2 Mio. Euro (60 Cent pro Aktie) aus. Dieser Wert ist laut Windtner seit 8 Jahren unverändert. Das Geld werde aus dem Ergebnis bezahlt ohne Auflösung von Rücklagen.

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