Ausbau der Jugendgerichtshilfe beschlossen

In Linz ist am Freitag der Ausbau der Jugendgerichtshilfe in Österreich abgeschlossen worden. Jugendliche, die mit den Gesetzen in Konflikt geraten, erhalten nun auch in OÖ vor Gericht eine verstärkte Unterstützung.

Die Jugendgerichtshilfen bestehen aus Teams von Sozialarbeitern, Psychologen und Pädagogen und sollen vor allem Gerichten bei der Entscheidung mit jungen Straftätern helfen. Für Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) sollen sie dazu beitragen, junge Straftäter so gut wie möglich zu betreuen und von der schiefen Bahn wegzubringen.

Erfolge bei ähnlichen Projekten

Der seit Jahren praktizierte Vorläufer der Familiengerichtshilfe habe sich so gut bewährt, dass die Erweiterung mit der Jugendgerichtshilfe jetzt umgesetzt wurde, so Brandstetter im Gespräch mit ORF-Redakteur Ronald Meyer. So könne dort angesetzt werden, wo die Probleme tatsächlich entstehen. In Beispielen in anderen Bundesländern wurden bereits Erfolge erzielt.

„Das ist das erste Mal, dass mich jemand fragt, was ich für Probleme habe“ hören laut Brandstetter die Experten der Jugendgerichtshilfe immer wieder. Ein soziales Umfeld, das in die Therapie eingebunden werden könne, erhöhe die Erfolgschancen, so Brandstetter.

Haft bei schweren Delikten

Die Schnupperstrafe zur Abschreckung bringe nichts, belegen Experten und entsprechende Studien. Bei schweren Delikten und einer gewissen Gefährlichkeit, könne man eine Hafte ohnehin nicht vermeiden, so Brandstetter.

Außenstellen der Jugendgerichtshilfe gibt es in Wels, Steyr, Ried im Innkreis und Salzburg. Insgesamt 57 Beschäftigte stehen den Jugendlichen, den Staatsanwaltschaften und den Gerichten zur Seite.