Frächterprozess: Überraschendes Geständnis

Der ehemalige Großfrächter Gerhard Stadler ist nach einem überraschenden Geständnis vom Landesgericht Wels zu 6,5 Jahren Haft unbedingt verurteilt worden, so die Oberösterreichischen Nachrichten (Freitagausgabe).

Gerhard Stadlers Grieskirchner Unternehmen bestand aus einem internationalen Firmengeflecht mit mehr als 1.000 Lastwagen. Die Geschäftspraktiken des Großfrächters riefen die Behörden immer wieder auf den Plan. So standen unter anderem die Vorwürfe der Abgabenhinterziehung und der illegalen Ausländerbeschäftigung im Raum.

Forderungen von 40 Millionen Euro

Nun war der 75-jährige ehemalige Großfrächter, der vor rund 15 Jahren in einen großen Frächterskandal verwickelt war, wegen schweren Betrugs und betrügerischer Krida angeklagt. Finanz und Sozialversicherungen sollen mehr als 40 Millionen Euro an Abgaben gefordert haben, so die Oberösterreichischen Nachrichten.

Volles Geständnis

Der Prozess, der für drei Tage anberaumt war endete bereits nach Tag zwei. Stadler legte ein volles Geständnis ab. Die Richterin wertete das als mildernd. Erschwerend waren die hohe Schadenssumme - 18 Millionen Euro - und eine Verurteilung wegen weiterer Vermögensdelikte. Das Urteil von 6,5 Jahren Haft unbedingt ist nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Der Verteidiger erbat Bedenkzeit.

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