Neues Buch über die „Todesmärsche“

Ganz bewusst hat sich der Ennsthaler Verlag aus Steyr für eine Buchpräsentation am 9. November, dem Beginn der Progrome im Jahr 1938 gegen die Juden, entschieden. Die Historikerin Ines Bernt-Koppensteiner aus Steyr hat sich nämlich mit den Todesmärschen 1945 durch OÖ auseinandergesetzt.

Ines Bernt-Koppensteiner war bis vor fünf Jahren als Geschichtslehrerin am BRG in Steyr tätig. Doch schon während ihrer Lehrtätigkeit beschäftigte sie sich mit Themen rund um den zweiten Weltkrieg. Die Todesmärsche in Oberösterreich sind bisher nur wenig erforscht.

Zu Tausenden durch Gau Oberdonau getrieben

Zu Tausenden wurden ungarische Jüdinnen und Juden im April 1945 durch den ehemaligen Gau Oberdonau getrieben. Sie kannten weder die Etappen noch das Endziel. Auch aus den KZ-Außenlagern mussten die Häftlinge mit ihren Wachmannschaften meist zu Fuß zurück ins KZ Mauthausen oder in die Auffanglager. Die Autorin hat sich gemeinsam mit Alexander Schinko von der Plattform „Wider das Vergessen“ und Fritz Käferböck-Stelzer als Mitkurator der Gedenkstätte „Stollen der Erinnerung“ in Steyr auf die Suche nach den letzten Zeitzeugen gemacht, um diesen weitgehend verschwiegenen Teil der Geschichte festzuhalten.

Auswirkungen auf nachfolgende Generationen

Untersucht werden in diesem Buch auch die Auswirkungen, die diese Erlebnisse auf die nachfolgenden Generationen hatten, und wie an diese Ereignisse erinnert werden kann. Das Buch „nirgendwohin“ wird Montagabend im Museum Arbeitswelt in Steyr vorgestellt.

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