Neuer Bienenschädling im Anflug

Trotz großer Verluste bei den Bienenvölkern in diesem Jahr rechnen die Imker für heuer mit einer durchschnittlichen Honigernte. Doch jetzt naht nach Varoa-Milbe und Pestiziden die nächste Gefahr: der kleine Beutenkäfer.

Daher appelliert der Präsident des oberösterreichischen Landesverbandes für Bienenzucht, Max Lidlbauer, an die Imker, keine Bienenvölker aus dem Ausland zu kaufen.

Nur fünf Millimeter groß

Mit seinen rund fünf Millimetern ist der Käfer nur etwa ein Drittel so groß wie eine Arbeitsbiene - und kann daher leicht in alle Ritzen und Spalten des Bienenstockes eindringen, wo er seine Eier ablegt. Schon nach zwei bis drei Tagen schlüpfen die Larven, fressen Gänge durch die Waben und verzehren Honig, Pollen und vor allem die Brut der Bienen. Sie können die Waben komplett zerstören.

Beutenkäfer über die USA eingeschleppt

Der kleine Beutenkäfer stammt ursprünglich aus Südafrika und dürfte über die Handelsrouten in die USA eingeschleppt worden sein, wo er sich rasend schnell verbreitete und vor etwa acht Jahren große Schäden anrichtete. Inzwischen wurde der Käfer auch in Italien und dort vor allem in Kalabrien nachgewiesen.

Bienenvölker nicht im Ausland kaufen

Trotz konsequenter Bekämpfung konnte der Bienenschädling bisher nicht ausgerottet werden. Das Kaufen von Bienenvölkern aus Italien ist derzeit zwar wegen des Käfers ohnehin untersagt, dennoch appelliert der Präsident des oö. Landesverbandes für Bienenzucht, Max Lidlbauer, an die Imker, allgemein keine Völker im Ausland zu erwerben, um den kleinen Beutenkäfer nicht über Umwege nach Österreich einzuschleppen.

6.500 Imker in Oberösterreich

In Oberösterreich gibt es rund 6.500 Imker mit insgesamt 70.000 Bienenvölkern, über die heimischen Wildbienen ist hingegen wenig bekannt. Wegen der guten Ernte beim Waldhonig fiel die heurige Honigernte mit rund 1.800 Tonnen durchschnittlich aus, heißt es.