Ausbau der mobilen Pflege geplant

Der Anteil von Menschen über 65 Jahren steigt, und damit auch die Zahl pfegebedürftiger Menschen. Um die Pflege von bedürftigen Menschen zu sichern, will die ÖVP die mobile Pflege ausbauen und mehr Menschen zu Pflegeberufen bringen.

Benötigen derzeit 80.000 Menschen Pflege und Betreuung, könnte in den nächsten 20 Jahren die Zahl auf über 112.000 ansteigen.

„Es geht ums Geld“

Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) versichert aber, dass trotz der steigenden Bedürfnisse die Betreuung auf dem schon jetzt hohen Niveau in Oberösterreich auch in Zukunft gesichert sei: "Es geht ums Geld. Das muss da sein, denn Pflege ist Menschenrecht. Da müssen Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam wie bisher den Pflegefonds finanzieren. Aber es geht auch darum, dass genügend da sind, die den Pflegeberuf ergreifen. Auch da müssen einiges tun.“

248 Euro pro Beeinträchtigtem in Oberösterreich

Schon jetzt setze sich Oberösterreich überdurchschnittlich für die Betreuung von Menschen ein. Werden beispielsweise für beeinträchtigte Mitmenschen in Wien 149 Euro pro Einwohner ausgegeben, würden es in Oberösterreich 284 Euro sein, so ÖVP-Klubomann Thomas Stelzer, der auf ein ganzes Maßnahmenpaket verweist: „Pflege ist ein ganz individuelles Bedürfnis, darum gibt es auch nicht die eine Maßnahme. Darum schlagen wir auch einen Mix vor, um diese Pflegegarantie für jeden Oberösterreicher einzulösen. Das beginnt bei der Stärkung der Berufe, die wir für diesen Bereich brauchen, geht über die Entlastung der Familien bis in den Wohnbau hinein, aber natürlich auch in die mobile Betreuung, weil wir die Leute ja möglichst lang in ihrem eigenen Wohnumfeld betreuen wollen.“

„Pflegefonds und Gehaltsreform sind wichtig“

Wichtig seien auch die finanziellen Rahmenbedingungen. Nicht nur die Anpassung des Pflegegelds im nächsten Jahr und die Sicherung des Pflegefonds durch Bund Länder und Gemeinden seien ein wichtiger Baustein. Auch die Gehaltsreform für Pflegeberufe sei ein Beitrag, um in Zukunft genug Menschen für Pflegeberufe finden zu können, so Pühringer und Stelzer.

SPÖ kritisiert Abschaffung des Betreubaren Wohnens

Erfreut zeigte sich Soziallandesrätin Gertraud Jahn über die am Freitag präsentierte Pflegegarantie: „Es freut mich, dass die ÖVP OÖ viele alte, aber noch immer gültige Zielsetzungen, des in den letzten Jahrzehnten immer sozialdemokratisch geführten Sozialressorts präsentiert bzw. übernimmt“, so Jahn Freitagnachmittag in einer Presseaussendung. Verschwiegen habe die ÖVP allerdings die unter ÖVP und FPÖ durchgeführte Abschaffung des Betreubaren Wohnens, so Jahn. Das neue „altersgerechte Wohnen“ könne die dadurch entstandene Lücke nicht einmal annähernd schließen, so die Soziallandesrätin.