Stromleitung erregt die Gemüter

Im Pyhrngebiet und im Ennstal muss eine Stromleitung saniert werden, da die 220-kV-Leitung nach 66 Jahren ausgedient hat. Gegen die Sanierung haben jedoch zahlreiche Bewohner Einspruch eingelegt.

Mit 66 Jahren fängt das Leben für die Stromleitung nicht an, sondern es hört auf. So alt ist die 220-kV-Leitung, die von Weißenbach in der Obersteiermark durch die Bezirke Kirchdorf und Steyr-Land bis ins niederösterreichische Ernsthofen, nördlich von Steyr führt.

„Verbesserung der Sicherheit“

Die über 84 Kilometer lange Leitung wurde kürzlich untersucht, mit dem Ergebnis, dass sie saniert werden muss, sagt Fritz Wöber vom Stromkonzern Austrian Power Grid aus Wien, der die Leitung betreibt: "Da geht es darum, dass unter anderem Seile getauscht und Fundamente saniert werden, außerdem um Korrosionsschutz und der Verbesserung der Sicherheit.“ Weil ein teilweiser Stromausfall bei einer derart alten Leitung zu einem Totalausfall führen könnte. Das ist bei modernen Stromleitungen eher auszuschließen.

16 Strommasten müssen erhöht werden

Insgesamt 16 Strommasten, davon 15 in Oberösterreich, müssen dafür erhöht werden, sie stehen in Spital am Pyhrn, St. Pankratz, Molln, Steinbach an der Steyr, Sierning, Dietach und Wolfern. Die Gesamtkosten für die Sanierung der 220-kV-Leitung belaufen sich auf 20 Millionen Euro, die aus Stromnetzgebühren kommen.

Einspruch gegen Sanierung eingelegt

Gegen die geplante Sanierung haben jedoch zahlreiche Bewohner Einspruch eingelegt. Auch wenn am Verlauf von Weißenbach in der Obersteiermark durch die Bezirk Kirchdorf und Steyr-Land bis nach Ernsthofen nördlich von Steyr nichts verändert wird, legten etwa mehr als ein Dutzend Bewohner in betroffenen Gemeinden Einspruch beim zuständigen Wirtschaftsministerium ein.

Plan wäre, im nächsten Jahr zu beginnen

Einige Bauern sollen fürchten, dass nach einer Sanierung der Strommasten nicht genügend Sicherheitsabstand eingehalten werden kann, wenn sie mit Traktoren auf Feldern unterwegs sind, auf denen Masten stehen. Diese Einsprüche führen zu einem Verfahren, sagt Fritz Wöber von Austrian Power Grid: Der Plan wäre, im Laufe des nächsten Jahres zu beginnen. Aber da müssen wir jetzt mal das Verfahren abwarten.

Auflagen noch möglich

In einer Diskussion im Herbst in einer der betroffenen Gemeinden werden die Einsprüche besprochen, heißt es dazu kurz und knapp von einer Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Sie ist bemüht den Ball in punkto Einsprüche flach zu halten und verweist auf bereits laufende Verfahren. Laut der Austrian Power Grid könnten aus dem Verfahren noch Auflagen für die Sanierung entstehen.