Suchtgiftfund bei Bürgermeisterkandidat

In einem landwirtschaftlichen Anwesen des 54-jährigen grünen Kandidaten für die am 27. September anberaumte Bürgermeisterwahl in Hörsching (Bezirk Linz-Land) hat die Polizei einen Suchtgiftfund gemacht.

Der Beschuldigte erklärte in einer Stellungnahme gegenüber der APA, er habe mit den angelasteten Vergehen nichts zu tun. Bei den sichergestellten Hanfresten handelt es sich um legalen Nutzhanf für Futterzwecke, so der Mann.

Abgeerntete Cannabis-Aufzuchtanlage entdeckt

Laut Polizei sind Mittwochfrüh zwei Objekte in Leonding durchsucht worden. Als einen der beiden Hauptbeschuldigten gab sie einen nicht namentlich genannten 54-Jährigen aus Hörsching an. Im Außenbereich seines Bauernhofes seien insgesamt zehn Wohncontainer bzw. Wohnwägen gestanden, wo fünf Personen angetroffen wurden. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten geringe Mengen an Cannabiskraut. Im Innenbereich des Vierkanthofes wurde Suchtgift in Form von Cannabiskraut und Speed sichergestellt. Außerdem fanden die Ermittler im Gebäude eine bereits abgeerntete Cannabis-Aufzuchtanlage mit dazugehörigen Utensilien.

Anzeige bei Staatsanwaltschaft Linz

Sämtliche Straftatbestände - insgesamt sechs Verstöße wegen Besitzes von verbotenen Suchtmitteln und zwei Vorwürfe betreffend eines etwaigen Suchtmittelhandels - sollen bei der Staatsanwaltschaft Linz angezeigt werden. Die polizeilichen Ermittlungen seien noch im Gange. Außerdem würden noch fünf Personen wegen Verwaltungsübertretungen gegen das Meldegesetz bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt. Die „Kronen Zeitung“ kündigte für ihre Samstag-Ausgabe einen Bericht an, wonach es sich bei dem 54-Jährigen, in dessen Vierkanthof in Leonding die Durchsuchung stattfand, um den grünen Bürgermeisterkandidaten aus Hörsching handle.

„Legaler Nutzhanf für Futterzwecke“

Der Mann, der aktuell Gemeinderat in Hörsching ist, erklärte in einer der APA übermittelten Stellungnahme zu den Vorwürfen gegen ihn: „Die Anzeige ist eine Verleumdung gegen meine Person. Bei den sichergestellten Hanfresten handelt es sich um legalen Nutzhanf für Futterzwecke. Die angelasteten Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz haben nichts mit meiner Person zu tun.“ Ergänzend erläuterten die Grünen Oberösterreich, der Teil des Bauernhofes, in dem das Suchtgift gefunden wurde, sei nicht von dem 54-Jährigen bewirtschaftet, sondern von ihm an die genannten Personen vermietet gewesen.

Mandat und Kandidatur wird ruhend gestellt

Die Landessprecherin der Grünen, Maria Buchmayr, erklärte am Samstag in einer Presseaussendung, dass der 54-Jährige sein Mandat und die Kandidatur ab sofort ruhend stellen werde. Es gelte die Unschuldsvermutung, sollten sich die strafrechtlichen Vorwürfe gegen den Mann bewahrheiten, sei dies mit einer politischen Funktion bei den Grünen nicht vereinbar, so Buchmayr.

„Linke Drogen-Legalisierungs-Träumereien stoppen“

ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer fordert Landesrat Rudi Anschober (Grüne) auf, „diese linken Drogen-Legalisierungs-Träumereien in seiner Partei zu stoppen“. Und Hattmannsdorfer stellt den Grünen im Hinblick auf mögliche Koalitionsverhandlungen die Rute ins Fenster: Die ÖVP werde einer Freigabe von Drogen nicht zustimmen, so Hattmannsdorfer.