Buchenwälder sollen Weltnaturerbe werden

Teile des Nationalparks Kalkalpen sollen Österreichs erstes UNESCO-Weltnaturerbe werden. Die Buchenwälder im Süden Oberösterreichs und dem benachbarten Niederösterreich gehören zu den ältesten der Welt.

Der Nationalpark Kalkalpen könnte damit in einem Atemzug mit dem Great Barrier Rief in Australien oder dem Yellowstone Park in Nordamerika genannt werden. Zu den wichtigsten Punkten des Nationalparks gehört die mit 525 Jahren älteste Buche der Alpen.

Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen

Nationalpark Kalkalpen/Mayrhofer

Im Nationalpark Kalkalpen steht die älteste Buche der Alpen

Generell sind Buchenwälder in dieser ursprünglichen Form wie sie im Nationalpark Kalkalpen vorkommen mittlerweile äußerst selten. Mehr als 5.000 Hektar in Oberösterreich und knapp 2.000 Hektar im Wildnisgebiet Dürrenstein im südlichen Niederösterreich wurden daher der UNESCO zur Begutachtung vorgeschlagen, so Bundesminister Andrä Rupprechter (ÖVP) und Umwelt-Landesrat Stephan Pernkopf aus Niederösterreich.

Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen

Nationalpark Kalkalpen/Mayrhofer

Der Wald rund um den Dürrenstein ist bekannt als der größte Buchenwald der Alpen, der sich vollkommen ungestört entwickeln durfte. Das Gebiet steht unter strengem Schutz und der Zugang ist stark reguliert, um den menschlichen Einfluss weiterhin so gering wie möglich zu halten.

Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen

Nationalpark Kalkalpen/Mayrhofer

Wichtig sei aber vor allem der Schutz dieser einzigartigen Naturdenkmäler, der nicht nur für Staaten oder Bundesländer eine große Verantwortung bedeutet, sondern für jeden einzelnen, betonte der Minister.

„Visitenkarte unseres Landes“

Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sieht in der Bewerbung für den Tiel des Weltnaturerbes eine gute Möglichkeit, den Nationalpark auch über die Grenzen hinaus bekannt zu machen, aber auch eine Möglichkeit, damit eine „weitere Visitenkarte unseres Landes über die Grenzen hinaus“.

Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen

Nationalpark Kalkalpen/Mayrhofer

Insgesamt 32 Gebiete in elf Ländern werden zur Begutachtung eingereicht. Die Entscheidung ob auch Oberösterreich mit dabei ist, soll im Februar 2017 fallen.

Die typische Baumart Mitteleuropas

Die Buche gilt als die typische Baumart Mitteleuropas, wird aber immer mehr von der Fichte verdrängt, die einen höheren forstwirtschaftlichen Nutzen besitzt. Damit Buchenwälder aber nicht aus dem europäischen Landschaftsbild verschwinden, sei die Aufnahme in die Liste als Weltnaturerbe von großer Bedeutung, waren sich alle Teilnehmer der Pressekonferenz einig.

Buchenwälder im Nationalpark Kalkalpen

Nationalpark Kalkalpen/Mayrhofer

Die offizielle Nominierung werde im Februar 2016 bei den Vereinten Nationen erfolgen. Schaffen es die Buchenwälder Österreichs sowie jene der anderen europäischen Bewerberländer auf diese Liste, dann stehen sie dort gemeinsam mit dem Great Barrier Reef (Australien), dem Yellowstone National Park (USA) und den Galapagos-Inseln.

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