NEOS ist Wackelkandidat für Landtag

Auch wenn NEOS zuletzt bei der Europawahl 2014 in Oberösterreich respektable 7,4 Prozent erreicht hat, sehen die Umfragen für die Landtagswahl am 27. September für die Pinken nicht - oder wie sie es selbst sehen: noch nicht - wirklich rosig aus.

Bei der Nationalratswahl 2013 hatte NEOS in Oberösterreich nur 3,4 Prozent geschafft. Bei der EU-Wahl 2014 waren es dann 7,4 Prozent, wobei die Partei in den Städten bzw. Stadtumlandgemeinden sowie bei den Wahlkartenwählern besonders stark abschnitt.

Meinungsforscher zweifeln an Einzug

Dass dieser Aufwärtstrend beim anstehenden Urnengang eine Fortsetzung findet, glauben die Meinungsforscher offenbar nicht: Die für NEOS in Umfragen prognostizierten Werte schwanken zwischen zwei und fünf Prozent, für den Landtagseinzug wären vier Prozent nötig.

Wahlkampfthemen und „Kuchengate“

Thematisch hat NEOS vor allem die Kürzung der Parteienförderung, Transparenz - die eigenen Einnahmen und Ausgaben werden im Internet veröffentlicht - sowie die Amtszeitbegrenzung für Politiker und die Bildung auf die Fahnen geheftet. Man wolle die Baustelle aufräumen, steht auf ihren Plakaten. Dass diese im Vergleich zu jenen der Landtagsparteien eine dezente Größe aufweisen und ihr relativ schmales Wahlkampfbudget von 400.000 Euro versuchen sie durch Aktionen auszugleichen.

Manchmal geht der Versuch, betont frech und forsch aufzutreten, aber auch nach hinten los - etwa als die Partei mit dem Satz „Wir haben kein Geld, um dich zu bezahlen, aber wir haben leckeren Kuchen“ ehrenamtliche Helfer suchte. Das kam bei der Gewerkschaft nicht gut an.

Kandidatensuche im Internet

Ihre Kandidaten suchte NEOS, die am Freitagnachmittag, in den Intensivwahlkampf starten, mittels Internet-Aufruf und castete sie dann in einem dreistufigen Verfahren: Erster Schritt war eine Online-Wahl, an der jeder Landesbürger teilnehmen konnte, dann folgte das Votum des Landesteams und zuletzt wählte die Mitgliederversammlung.

Prominenter Quereinsteiger ist Eugen Adelsmayr. Der Arzt, der in Dubai nur knapp der Todesstrafe entgangen ist, schaffte Platz acht auf der von Landessprecherin Judith Raab angeführten Liste.

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