Plagiatsstreit über Wahlkampfsong
Darin ist zwar der ÖVP-Wahlsong zu hören, in das Video wurde aber neben die Landschaftsaufnahmen des Originals auch Bildmaterial von Strache, FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner und Parteiveranstaltungen geschnitten. „Diese Videomanipulation führt nicht nur zu einer groben Irreführung der Wähler, sondern ist auch ein klarer Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz. Wir prüfen daher rechtliche Schritte“, teilte ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer am Sonntag in einer Aussendung mit.
Profilbild stammt aus Bundeswehrkatalog
Offiziell sei das Video von einer FPÖ-Sympathisantin hochgeladen worden. Das Profilfoto der Frau, die erst seit Jänner auf Facebook aktiv ist, stammt jedenfalls aus einem Katalog für deutsche Heeresuniformen, wie Recherchen des ORF Oberösterreich ergaben. Auf der Facebook-Seite der Uploaderin wurde es Sonntagnachmittag entfernt, auf YouTube war es jedoch noch online.
Screenshot (wikimedia commons)
Das Foto der Videoposterin stammt aus einem Bundeswehrkatalog
„Professionelle Videobearbeitung“
„Es handelt sich jedoch ganz und gar nicht um eine amateurhafte, sondern um eine hoch professionelle Videobearbeitung.“ Auch der Umstand, dass Strache das Video der Frau „zufällig“ auf Facebook entdeckt habe, mache ihn stutzig, sagte Hattmannsdorfer. „Daher meine Vermutung, dass die FPÖ Oberösterreich hinter dieser Sauerei steckt.“
„Unfaire Wahlkampfaktion“
Hattmannsdorfer forderte Strache auf, das Video umgehend von seiner Facebook-Seite zu entfernen. Außerdem müsse sich auch Haimbuchner als Spitzenkandidat der FPÖ Oberösterreich von der unfairen Wahlkampfaktion distanzieren.
Text und Musik von „Oberösterreich. Mei Dahoam“ stammen aus der Feder vom Bandleader der Seer, Fred Jaklitsch. Gesungen wird es von den Florianer Sängerknaben, Eric Papilaya und Seer-Sängerin Sabine „Sassy“ Holzinger. Der Song ist im Original unter anderem auf der Website der ÖVP OÖ und auf der Facebook-Seite von Landeshauptmann Josef Pühringer zu finden.
Haimbuchner: „Nichts mit Erstellung zu tun“
Haimbuchner wies am Sonntag die von der ÖVP erhobenen Plagiatsvorwürfe zum Wahlkampfsong knapp zurück. Die Landespartei habe nichts mit der Erstellung und Veröffentlichung des abgeänderten Videos zu tun. Offenbar versuche die ÖVP mit allen Mitteln, das Lied in die Öffentlichkeit zu bringen, so der Politiker in einer Aussendung.